In «Das Kalb vor der Gotthardpost» beschreibt Peter von Matt seine Einsichten zu Literatur und Politik der Schweiz. «In Analysen von grosser sprachlicher Kraft und gedanklicher Originalität beleuchtet Peter von Matt den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik», lobte die Buchpreis-Jury das Werk.
Erstmals in der Geschichte des seit 2008 vergebenen Preises ist ein nicht-belletristisches Werk ausgezeichnet worden.
Von Matt verbindet Literatur mit Politik
Nicht überraschend dürfte die Auszeichnung für den deutschen «Literaturpapst» Marcel Reich-Ranicki kommen. Er hatte den gebürtigen Innerschweizer von Matt vor Jahren schon als «bedeutendsten lebenden Schriftsteller der Schweiz» bezeichnet.
Peter von Matt gilt als Brückenbauer zwischen der akademischen Welt und dem öffentlichen Diskurs. In seinen Reden und Aufsätzen versteht er es, das Literarische mit dem Politischen, das Bildhafte mit dem Prägnanten zu verbinden. Damit brilliert er nach Ansicht der Kritiker auch in seinem jüngsten Essayband.
Eine Kindheit im Bücherparadies
Von Kindsbeinen an war Peter von Matt ein Bücherwurm. Er wurde in eine Familie hineingeboren, die seit Generationen Bücher verlegte und verkaufte. Sein Elternhaus in Stans sei «bis unters Dach mit Büchern gefüllt» gewesen, sagte er der «Zentralschweiz am Sonntag».
Später studierte Peter von Matt Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte und promovierte bei Emil Staiger über Franz Grillparzer. Nach dem Studium unterrichtete er einige Jahre als Gymnasiallehrer in Luzern. 1976 übernahm er von seinem Lehrer Staiger den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich, den er bis zur Emeritierung 2002 innehatte.
Preisverleihung im Theater Basel
Peter von Matt erhält 30'000 Franken Preisgeld, die weiteren Nominierten je 2500 Franken. Die Preisverleihung im Rahmen der BuchBasel fand erstmals im Theater Basel vor über 300 Gästen statt.
«Das Kalb vor der Gotthardpost» ist eines von fünf Werken, welche die Jury im September unter 76 eingereichten Romanen und Essays von Schweizer Autorinnen und Autoren nominiert hat. Die weiteren Nominierten waren: Sibylle Berg, Ursula Fricker, Thomas Meyer und Alain Claude Sulzer.