Für alle, die ein schmales Buch suchen, empfiehlt Philipp Tingler «Hitze» von Victor Jestin. «Kein Wort zuviel» enthält dieses aussergewöhnliche Debüt des jungen Franzosen. Im Buch herrscht eine Stimmung von unerträglicher, schwirrender Hitze, und es beginnt damit, dass ein junger Mann in einem Ferienort einen Selbstmord beobachtet.
Ein Buch, das man quer über die Generationen hinweg lesen kann, hat Reina Gehrig zu bieten. Sie empfiehlt «Drei Väter» - ein Familienporträt des jungen Schweizer Illustrators und Graphic Novelisten Nando von Arb. Denn in der Corona-Krise seien alle auf ihre Familien zurückgeworfen: Weil alle zuhause sind – oder weil man sich Sorgen um Eltern und Grosseltern macht.
Für alle, die sich etwas Lustiges vorlesen lassen wollen, hat Nicola Steiner einen Tipp: «Der kleine Nick» von René Goscinny und Jean-Jacques Sempé, gelesen von Rufus Beck. Auch hier werden Familienverhältnisse präzise beobachtet und lassen manchmal schwer schlucken.
Allen, die lange Zeit in ein Buch eintauchen wollen, empfiehlt, Elke Heidenreich «Die Optimisten» von Rebecca Makkai. Die Geschichte handelt von einer Krise ähnlich der jetzigen: Als 1985 HIV ausbrach, starb eine ganze Generation junger Männer und ihrer Freunde. Die Hauptfigur des Romans, Fiona, kümmert sich um die Kranken – und vernachlässigt dabei ihre eigene Tochter.
Und für alle, die den richtigen Moment suchen, um endlich einmal einen Klassiker wie «Ulysses» von James Joyce zu lesen: «Literaturclub»-Vorleser Thomas Sarbacher hat es - erfolgreich - ausprobiert.
Sendung: SRF 1, Literaturc.ub, 14.4.2020, 22:25 Uhr
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Markus Tischer
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