Der Lyriker und Theatermacher Dinçer Güçyeter hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie «Belletristik» gewonnen. Er wurde für seinen Debütroman «Unser Deutschlandmärchen» ausgezeichnet.
Der 1979 in Nettetal (Nordrhein-Westfalen) geborene Autor erzählt darin von den Schmerzen, Entbehrungen, Einsamkeiten und Sehnsüchten seiner Eltern, die Ende der 1960er-Jahre aus der Westtürkei als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.
Lass uns daraus einen gemeinsamen Preis machen.
Die Jury würdigte die poetische Sprache Güçyeters. Zudem stehe seine Familiengeschichte stellvertretend für viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die Rassismus und belastende Arbeitsbedingungen erleben mussten.
«Dieser Roman ist eine Verbeugung vor Frauen, die in Fabriken, in Bordellen oder als Reinigungskraft arbeiten. Und die trotzdem noch Hoffnung haben», sagte Güçyeter an der Preisverleihung.
Tosender Applaus und Tränen
«Es kommt eine neue Generation, die ich sehr schätze und die anders mit Erfolg umgeht», so Dinçer Güçyeter – und bat unter tosendem Applaus seine Mitnominierten für den Preis auf die Bühne: Clemens J. Setz, Joshua Gross, Ulrike Draesner, Angela Steidele. «Lass uns daraus einen gemeinsamen Preis machen.»
Dinçer Güçyeter ist 1979 in Nordrhein-Westfalen geboren und gelernter Werkzeugmechaniker. 2011 hat er den ELIF-Verlag gegründet, einen Verlag mit Schwerpunkt Lyrik. Diesen Verlag finanziert er als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit.