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Dinçer Güçyeters «Deutschlandmärchen»: originell und authentisch
Aus Kultur-Aktualität vom 27.04.2023. Bild: KEYSTONE/DPA/Jan Woitas
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«Unser Deutschlandmärchen» Dinçer Güçyeter gewinnt den renommierten Leipziger Buchpreis

Der Autor überzeugte mit seinem Debüt-Roman «Unser Deutschlandmärchen» in der Kategorie «Belletristik» die Jury der Leipziger Buchmesse. Er erzählt darin die Geschichte seiner Gastarbeiter-Familie in Deutschland.

Der Lyriker und Theatermacher Dinçer Güçyeter hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie «Belletristik» gewonnen. Er wurde für seinen Debütroman «Unser Deutschlandmärchen» ausgezeichnet.

Der 1979 in Nettetal (Nordrhein-Westfalen) geborene Autor erzählt darin von den Schmerzen, Entbehrungen, Einsamkeiten und Sehnsüchten seiner Eltern, die Ende der 1960er-Jahre aus der Westtürkei als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.

Lass uns daraus einen gemeinsamen Preis machen.
Autor: Dinçer Güçyeter Schriftsteller

Die Jury würdigte die poetische Sprache Güçyeters. Zudem stehe seine Familiengeschichte stellvertretend für viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die Rassismus und belastende Arbeitsbedingungen erleben mussten.

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Gastland der Buchmesse: Literatur aus Österreich
aus Kultur-Talk vom 26.04.2023. Bild: zvg / Bogenberger Autorenfotos
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«Dieser Roman ist eine Verbeugung vor Frauen, die in Fabriken, in Bordellen oder als Reinigungskraft arbeiten. Und die trotzdem noch Hoffnung haben», sagte Güçyeter an der Preisverleihung.

Tosender Applaus und Tränen

«Es kommt eine neue Generation, die ich sehr schätze und die anders mit Erfolg umgeht», so Dinçer Güçyeter – und bat unter tosendem Applaus seine Mitnominierten für den Preis auf die Bühne: Clemens J. Setz, Joshua Gross, Ulrike Draesner, Angela Steidele. «Lass uns daraus einen gemeinsamen Preis machen.»

Die Preise der Leipziger Buchmesse

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Der Preis der Leipziger Buchmesse wird jährlich in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung ausgelobt und ist mit insgesamt 60'000 Euro dotiert.

Dinçer Güçyeter ist 1979 in Nordrhein-Westfalen geboren und gelernter Werkzeugmechaniker. 2011 hat er den ELIF-Verlag gegründet, einen Verlag mit Schwerpunkt Lyrik. Diesen Verlag finanziert er als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit.

Die weiteren Preisträger:innen

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In der Kategorie Sachbuch/Essayistik setzte sich Regina Scheer durch. Ihr Buch «Bittere Brunnen» thematisiert das Leben von Hertha Gordon-Walcher. Die jüdische Kommunistin war in den 1920er-Jahren Sekretärin der kommunistischen Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Die Autorin Scheer war nach Angaben der Jury mit Gordon-Walcher befreundet und konnte auf viele persönliche Gespräche mit ihr zurückgreifen.

In der Übersetzungs-Sparte gewann Johanna Schwering. Sie übertrug den Coming-of-Age-Roman «Die Cousinen» von Aurora Venturini aus dem argentinischen Spanisch.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 27.04.2023, 16:30 Uhr ; 

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