Wir haben Sie gefragt: Wem würden Sie den Schweizer Buchpreis geben? Die Abstimmung ist beendet, alle Stimmen ausgezählt: Der Buchpreisgewinner der Herzen ist Karl Rühmann.
In seinem Briefroman «Der Held» lässt Karl Rühmann zwei hochrangige Militärs – beide in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt – diskutieren. Es geht um philosophische Fragen, Fragen nach Kriegsschuld und Verantwortung. Rühmann, 1959 im damaligen Jugoslawien geboren, ist als Autor noch wenig in Erscheinung getreten.
Die weiteren Nominierten:
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Dorothee Elmiger: «Aus der Zuckerfabrik»
Das Werk, eigentlich ein Recherchebericht, handelt von Zucker und Kapitalismus, vom Begehren und der Unbefangenheit, von Kolonialgeschichte und einem Lottomillionär. Und nicht zuletzt vom Schreiben. Eine Suche nach Glück, auf der grosse Debatten ans Licht geworfen werden: Sexismus, Rassismus, ökonomische Ungleichheit und ökologischen Raubbau.
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Tom Kummer: «Von schlechten Eltern»
Die Roadnovel erzählt von einem Taxifahrer, der in der Schweiz VIP-Leute herumchauffiert, um seine verstorbene Frau trauert und einen Sohn aufzuziehen hat. Und dann ist da noch Tom Kummers Blick auf die heutige Schweiz, in die er nach über zwanzig Jahren in den USA zurückgekehrt ist.
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Charles Lewinsky: «Der Halbbart»
Erst 2019 ist der Roman «Der Stotterer» erschienen, nun legt Charles Lewinsky wieder eine 700-Seiten-Schwarte mit dem Titel «Der Halbbart» vor. Der Roman spielt im finsteren Mittelalter und zeigt auf, wie Geschichte aus herumgereichten Geschichten entsteht.
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Anna Stern: «das alles hier, jetzt»
Eine Clique von jungen Erwachsenen, die seit der Kindheit eng befreundet sind, wird durch den plötzlichen Tod eines Mitglieds der Gruppe erschüttert. Die Nominierung der Trauer- und Befreiungsgeschichte ist zumindest eine halbe Überraschung – sie hatten wohl nur wenige Expertinnen und Experten auf dem Radar