Beyoncé hat bereits unzählige Hits in der Pop-Musik sowie in R&B gelandet. Nun hat sie es auch im Country-Genre weit geschafft: Mit ihrem neu veröffentlichten Song «Texas Hold ‘Em» belegt sie Platz 1 der Billboard-Charts im Bereich Country. Wie das Magazin «Rolling Stone» und die britische Zeitung «The Guardian» berichteten, ist sie damit die erste Schwarze Frau mit einem Countrysong ganz oben auf dem Charts-Podest.
Queen B schreibt Geschichte
«Dass das funktioniert, ist keine riesige Überraschung», schätzt Martin Wittwer, Moderator von «Country Special» auf SRF1, Beyoncés Erfolg ein. Es habe sich schon etwas angebahnt: Auch Taylor Swift, Lainey Wilson oder beispielsweise Mickey Guyton seien sehr erfolgreiche Country-Sängerinnen. «Wenn dann Beyoncé kommt und sagt, ‹ich mache jetzt Country›, dann muss das fast gut werden», erklärt Wittwer.
Laut «Billboard» ist die Sängerin somit die erste Musikerin, die sowohl die «Hot Country Songs» als auch die «Hot R&B/Hip-Hop Songs» angeführt hat. Ihr zweiter neuer Song des Country-Genres, «16 Carriages», belegt Platz neun der Countryliste, teilte das Musikmagazin, das die Charts herausgibt, mit. In den allgemeinen Hot-100-Charts von «Billboard» stiegen die Songs indes auf den Plätzen zwei und 38 ein.
Die in Texas geborene Grammy-Gewinnerin hatte die beiden Countrysongs am 11. Februar veröffentlicht. «Texas Hold ‘Em» und «16 Carriages» sind auf dem neuen Album von Beyoncé, das sie auf ihrer Webseite als «Act II» für den 29. März ankündigt. «Texas Hold ‘Em» trendet bereits als Tanzchallenge auf Tiktok.
Reaktionen auf Beyoncé in der Country-Szene
Um einzuschätzen, welche Reaktionen Beyoncé mit ihrem Country-Erfolg in der Szene hervorruft, sei es noch zu früh, meint Martin Wittwer: «Die wichtigste Botschaft ist aber, dass sie tatsächlich Musikgeschichte schreibt. Sie ist die erste Schwarze Sängerin, die auf diese Weise die Charts erklimmt.»
«Natürlich waren verschiedene Faktoren im Spiel, die Beyoncés Erfolg ermöglichten», sagt Wittwer. Die erste Überraschung sei die Tatsache gewesen, dass die Radiostationen Beyoncés Country-Songs ausgestrahlt haben.
Country-Trend ist Chance für das Genre
Nach Martin Wittwers Einschätzung hat es Beyoncé nicht darauf abgesehen, die Szene zu revolutionieren. Sie habe keine neue Country-Richtung erschaffen. Mit ihrer stark vom Pop beeinflussten Country-Musik möchte sie zwar sehr wohl zur Szene gehören, setzt sich aber nicht durch spezifische akustische Merkmale vom Mainstream ab.
Im Trend des modernen Country sieht Wittwer eine grosse Chance für das gesamte Genre. Hits wie «Texas Hold ‘Em» würden junge Hörerinnen und Hörer erstmals auf die Country-Musik aufmerksam machen: «Durch neue, moderne Songs entdecken sie dann auch den traditionellen Country.»