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Irène Schweizer – Aus Liebe zum Jazz
Aus Passage vom 14.09.2018. Bild: KEYSTONE/Christian Beutler
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Grand Prix Musik 2018 Schnörkellos zum Erfolg: Irène Schweizer gewinnt Grand Prix Musik

Der Schweizer Grand Prix Musik 2018 geht an Irène Schweizer, eine der wichtigsten Pianistinnen des zeitgenössischen Jazz.

Irène Schweizer zählt zu den prägenden Persönlichkeiten des modernen Jazz. 1941 in Schaffhausen geboren, erkundet die Pianistin und Schlagzeugerin in den 1960er-Jahren die Londoner und Zürcher Jazzszene.

Wichtige Impulsgeberin des Free Jazz

1968 trifft sie in Zürich ihren langjährigen Weggefährten, den Schlagzeuger Pierre Favre. Sie setzt fortan mit ihm wichtige Impulse im Bereich des Free Jazz und des improvisierten Klavierspiels. Irène Schweizer besitzt eine grosse charismatische Ausstrahlung und eine schnörkellose musikalische Handschrift.

Irène Schweizer und Pierre Favre.
Legende: Irène Schweizers langjähriger Weggefährte: der Schlagzeuger Pierre Favre. ZVG

Neben ihrer weltweiten Konzerttätigkeit in verschiedenen Formationen sowie als Solo-Künstlerin hat Irène Schweizer zahlreiche Solo- und Duo-Alben (etwa mit Pierre Favre, Joey Baron) veröffentlicht. Bis heute engagiert sie sich für die musikalische Frauenbewegung Europas («Feminist Improvising Group», «Les Diaboliques»). Sie ist Mitgründerin des Taktlos-Festivals, der Werkstatt für Improvisierte Musik Zürich (WIM) und des Jazzlabels Intakt.

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Schweizer Musikpreis für Irène Schweizer
aus Rendez-vous vom 08.05.2018. Bild: Keystone
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«Ein grosses Vorbild für viele Musikerinnen»

SRF-Musikredaktor Roman Hosek findet Irène Schweizer eine gute Wahl für den Grand Prix Musik: «Sie ist zum einen eine international wegweisende Pianistin. Es gibt Dutzende Alben von ihr, viele legendäre Konzerte – vor allem Solo-Piano-Konzerte. Sie ist aber auch eine wichtige Figur, weil sie sich als Instrumentalistin in der männerdominierten Jazzszene durchsetzt und daher ein grosses Vorbild für viele Musikerinnen ist.»

Hinzu komme, dass Irène Schweizer sich auch immer abseits der Bühne engagiert habe – indem sie beispielweise Festivals mitorganisiert habe oder politisch aktiv gewesen sei, so Hosek.

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Die Schweizer Musikpreise zeichnen das herausragende und innovative Schweizer Musikschaffen aus und tragen zu dessen Vermittlung bei.

13 Musikerinnen und Musiker sowie ein Ensemble werden mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet: Noldi Alder (Urnäsch, AR), Dieter Ammann (Zofingen, AG), Basil Anliker alias Baze (Bern), Pierre Audétat (Lausanne), Laure Betris alias Kassette (Freiburg), Sylvie Courvoisier (New York), Jacques Demierre (Genf), Ganesh Geymeier (Moudon, VD), Marcello Giuliani (Paris und Lausanne), Thomas Kessler (Allschwil, BL), Mondrian Ensemble (Basel), Luca Pianca (Lugano), Linéa Racine alias Evelinn Trouble (London und Zürich), Willi Valotti (Nesslau, SG).

Mit ihrem Schaffen in Jazz, Hip-Hop, Klassik, Improvisation, Rock, Sampling, Volksmusik, Barock oder zeitgenössischer Musik zeugen die Preisträgerinnen und Preisträger von der Vielfalt und Exzellenz der Schweizer Musikszene.

www.schweizermusikpreis.ch

Das Auswahlverfahren

Das BAK beauftragt jährlich rund zehn Expertinnen und Experten aus dem Bereich Musik. Diese wählen Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Regionen der Schweiz und aus sämtlichen Musiksparten aus und unterbreiten ihre Auswahl der Eidgenössischen Jury für Musik.

Im Februar 2018 haben die sieben Mitglieder der Jury die Gewinnerin des Grand Prix Musik und die 14 Preisträgerinnen und Preisträger der Schweizer Musikpreise bestimmt. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100'000 Franken dotiert, die Schweizer Musikpreise mit je 25'000 Franken.

Sendung: Radio SRF, Nachrichten, 08.05.2018, 11.00 Uhr.

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