Lee «Scratch» Perry starb am Sonntagmorgen mit 85 Jahren in einem Krankenhaus, wie das Büro von Jamaikas Premierminister Andrew Holness mitteilte: «Zweifellos hat Jamaika heute den Rhythmus und die Seele einer produktiven Musikikone verloren, die viele inspiriert hat. Lee ‹Scratch› Perry war wahrhaftig eine der wichtigsten und kreativsten Figuren, die Jamaika hervorgebracht hat», sagte Holness demnach. Zur Todesursache gab es zunächst keine Angaben.
Ein Pionier des Reggae
Perry kam im März 1936 als Rainford Hugh Perry im Nordwesten Jamaikas zur Welt. Er gehörte als Produzent und Sänger in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den Pionieren der Reggae-Musik sowie des daraus entstandenen Genres Dub. Seine Produktionstechniken beeinflussten in den darauffolgenden Jahrzehnten auch viele Musiker anderer Richtungen.
Er arbeitete mit der Reggae-Legende Bob Marley sowie anderen bekannten jamaikanischen Musikern zusammen, aber auch mit Künstlern aus anderen Ländern wie Paul McCartney, The Clash und den Beastie Boys. Für seine Platte «Jamaican E.T.» erhielt er 2003 den Grammy für das beste Reggae-Album.
Flucht aus der Schweiz
Der exzentrische Perry war erst vor Kurzem nach Jahren in Europa nach Jamaika zurückgekehrt. Im Januar schrieb er auf Instagram, in der Schweiz – wo er zuletzt gelebt hatte – sei es zu kalt und die «Energie» sei schlecht.
Perry beschwerte sich über die Anti-Corona-Massnahmen dort. Er brauche Jamaikas Sonnenschein, schrieb Perry.