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Jazz-Saxofonist und Komponist Lou Donaldson ist gestorben
Aus Kultur-Aktualität vom 12.11.2024. Bild: Jazz-Saxofonist Lou Donaldson gestorben
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Mit 98 Jahren verstorben Dr. Dre & Snoop Dog: Lou Donaldson war Wegbereiter des Hip-Hop

Was braucht der Jazz, damit er aus den akademischen Wohnzimmern zurück auf die Tanzfläche findet? Lou Donaldson kannte die Antwort dazu schon in den 1960er-Jahren: Er muss tanzbar sein.

Der Saxofonist gehörte zu den am meisten gesampelten Musikern der Welt. Mit seinem Sound traf er den Sweet Spot der Old School Rapper in den 1990er-Jahren, die damals natürlich nicht old school waren, sondern der letzte Schrei. Hier sind fünf der wichtigsten Lou Donaldson-Samples aus dem Hip-Hop. Und einmal mehr der Beweis, dass Jazz schon immer nur von Neidern totgesagt wurde.

Us3: «Cantaloupe (Flip Fantasia)» (1992)

Es ist das berühmteste «Yeah» der Musikgeschichte nach Yello: Us3 stürmen die Charts mit «Cantaloupe (Flip Fantasia) und setzen damit nicht nur Jazzmeister Herbie Hancock, sondern auch Lou Donaldson ein Denkmal. Das Original ist von 1969: «Everything I Do Is Gonna Be Funky».

A Tribe Called Quest: «Hot Sex» (1992)

Einen Halbton nach unten pitchen – und fertig ist das Gerüst für «Hot Sex». Die 90er-Jahre Rapper A Tribe Called Quest sampeln Lou Donaldsons «Who’s Making Love» von 1969. Nur konsequent, oder?

Kool G Rap feat. Nas: «Fast Life (Buckwild Remix)» (2010)

Übrigens: Der Song «Who’s Making Love» taucht auf über zwei Dutzend Alben auf. Auch beim Kool G mit Gast Nas auf «Fast Life (Buckwild Remix)».

Dr. Dre feat. RBX and Snoop Dogg: «Rat-Tat-Tat-Tat» (1992)

Auch die Alpha-Rapper Dr. Dre und Snoop Dog bedienen sich bei Lou Donaldson. In «Rat-Tat-Tat-Tat» ist es ein Groove von «Pot Belly», der Verwendung findet.

SmooVth: «Just Like That» (2016)

Vor allem um einen Schlagzeug-Groove geht es auch im Spitzenreiter unter den gesampelten Lou-Donaldson-Songs: Die «Ode to Billie Joe». Weit über 200 Mal wurde Musik davon in anderen Tracks verwendet. Von Eminem über Tribe Called Quest bis Kanye West, von Ice-T bis Jay-Z: die allermeisten konnten der Schlagzeug-Spur nicht widerstehen und staubten sie für eigene Musik ab. Hier ein etwas neueres Beispiel von 2016.

Lou Donaldsons Schaffen

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«Jazz ain’t dead. It just smells funny.» Der flappsige Spruch von Frank Zappa wird immer noch gerne zitiert. Der Geruch, falls er mal da war, hat sich längst verflüchtigt. Einer, der für den nötigen Durchzug sorgte, war der Saxophonist Lou Donaldson.

Ins grosse Rampenlicht kam Lou Donaldson als Jazz-Saxophonist von altem Schrot und Korn. Hard-Bop war angesagt, Donaldson gehörte zu den wichtigsten Künstlern im Blue-Note-Stall. Danach schaffte er auch den Sprung zur souligen Spielart von Jazz, häufig mit Orgeltrio und immer mit viel Groove.

Lou Donaldson hat Klassiker für das Jazzlabel «Blue Note» eingespielt. Er hat noch in den 1980er-Jahren zeitlose Musik auf einer Handvoll anderer Labels herausgebracht. Und taucht dann in den 1990er-Jahren nochmals in grossem Stil auf, gesampelt von allen Grössen des Old School Hip-Hop. Tracks, von denen eine direkte Linie führt zu aktuellen tanzbaren Bands wie zum Beispiel dem Ezra Collective.

Jetzt ist Lou Donaldson mit 98 Jahren verstorben.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 12.11.2024, 07:00 Uhr.

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