Wer den sanften Blick von Adrian Stern als Schlafmützigkeit missversteht, kann buchstäblich sein blaues Wunder erleben. Sobald der Aargauer über Songs spricht, gehen die Lichter an in seinen Augen: «Songwriting ist die grosse Kunst, etwas sehr Persönliches so erzählen, dass es universal wird.»
Grosse Leidenschaft
Dass er diese Kunst beherrscht, hat er mehrfach gezeigt. Seine Phantasie vom Aufbruch, festgeschrieben im Lied «Amerika», hat sich als der Traum von Zigtausenden erwiesen.
Als Co-Autor für Sina, als Arrangeur, gewiefter Produzent und Solopilot im eigenen Studio hat Stern das Songhandwerk perfektioniert.
Der Mann hat das Ohr, das in fremden Songskizzen heraushört, was einen Weg zum noch Besseren verspricht. Diese Leidenschaft wird in jeder Folge von «Songmates» deutlich spürbar.
Hookline und Hühnerhaut
Wenn er Lea Lu und Luca Hänni eigenhändig demonstriert, dass erst die «Hookline» die hübsche Melodie zum Song macht. Wenn er zu einer Skizze von Sina und Bastian Baker unfehlbar das Hühnerhaut-Moment beisteuert. Aber auch wenn er freundlich zu verstehen gibt, dass der Geniestreich noch nicht in Sicht ist.
Wer Stern als Performer kennt, namentlich im lockeren Rahmen des Badener «Songcircle», den er mit Tastenpartner Hendrix Ackle erfunden hat, weiss aber auch: Die Songliebe ist nur ein Teil des Adrian Stern. Wenn der Mann auf sechs Saiten vom Leder zieht, wackeln die Wände.
Aber das wäre dann Thema für eine andere Serie als «Songmates».