Er gehörte zum Ortsbild, man kannte ihn, wenn er mit Fuchskopf und Adlerfedern auf dem Helm und mit Pferdesattel auf seiner beeindruckenden Harley durch die Strassen brauste: der Stadt-Indianer Angy Burri. Nun ist der Luzerner Musiker, Filmer und Indianerfreund tot.
Er starb am Sonntagmorgen im Spital Wolhusen 74-jährig an einem Herzversagen, wie sein Schlagzeuger Pädu Ziswiler bestätigte.
In der Halbstarkenszene der 60er-Jahre gründete Angy Burri die Band The Thunderbeats, die er später in The Apaches umbenannte. Burri und Band eroberten anfangs der 80er-Jahre die Schweizer Hitparade. In den 1970er-Jahren drehte er ausserdem den ersten Schweizer Western «The Wolfer». Der Film entstand auf dem Glaubenberg im Kanton Obwalden zwischen 1975 und 1979. Burri führte Regie, spielte die Hauptrolle und war mit seiner Frau Sonja auch für Kostüme, Kulissen und Musik verantwortlich.
Kindheitstraum nie ausgeträumt
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Angelo Burri, wie er richtig hiess, wurde am 4. April 1939 in Cham geboren. Schon als Kind fühlte er sich zu den Ureinwohnern Amerikas hingezogen, doch erst 1988 bereiste er erstmals die USA. Darauf kehrte er mehrmals in die Staaten zurück, wo er Indianer traf und an Bikertreffen teilnahm. Seinen Indianer-Kindheitstraum legte der kauzige Innerschweizer zeitlebens nicht ab.
Zu seinem 70. Geburtstag 2009 würdigte die Stadt Luzern «Big Angy» für seinen Einfluss auf die Jugendkultur mit der Ausstellung «Meine Träume habe ich mir selbst gemacht». Burri hatte schon länger Herzprobleme. Bei seinem letzten Auftritt im November in Zürich hatte er einen stillen Herzinfarkt erlitten.