Seit der letztjährigen Ausgabe des Montreux Jazz Festival werden die Finalisten des Musikerwettbewerbs noch mehr als bisher gefördert: Sie erhalten eine Einladung an die «Montreux Jazz Academy». Ein Projekt, das mit Hilfe von grossen Sponsoren realisiert wird, und darum mit der grossen Kelle angerührt werden kann – so wie man sich das vom Montreux Jazz Festival gewohnt ist.
Letzten November trafen sich zwölf auserwählten Jazztalente und Mentoren in Villeneuve im «Centre Musical». Die Villa der Fondation Sylvia Waddilove liegt mitten im Grünen, mit freiem Blick auf den Genfer See. In dieser Idylle wohnten und arbeiteten die Talente eine Woche lang. Sie übten, probten, besuchten Seminare und waren ganz nah an ihren Mentoren dran, an Jazzstars wie Charles Lloyd, Lee Ritenour, Bugge Wesseltoft oder Eric Truffaz.
Die Krönung am Festival
Teil des Stundenplans sind Kurse zum Musikgeschäft und zur Vermarktung – wichtige Bereiche, die Jazzmusiker im Normalfall erst im Verlauf ihrer professionellen Laufbahn kennenlernen. Auch hier schöpft die Academy aus dem Vollen: Als Experten werden internationale Labelchefs, renommierte Konzert- und Festivalveranstalter und Musikwissenschaftler eingeladen.
Bereits die erste Ausgabe der Academy war für alle Teilnehmer, Mentoren und Organisatoren ein Erfolg. Für drei der Studenten wartete das «Montreux Jazz Academy Project» aber mit einer besonderen Krönung auf: Ein Auftritt am diesjährigen Montreux Jazz Festival.
Die Sängerin Paula Grande, der Gitarrist Yoav Eshed und der Pianist Mathis Picard wurden ausgewählt, am Eröffnungswochenende im ausverkauften Montreux Jazz Club zu spielen, begleitet von Bugge Wesseltoft, Yaron Herman und Eric Truffaz. Und dies, ohne richtig geprobt zu haben. Auch das gehört dazu, wenn man ein richtiger Jazzmusiker sein will, sagt Bugge Wesseltoft. Vors Publikum treten und einfach loslegen.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 6.7.15, 17.06 Uhr