Grönemeyer gibt gerade das Comeback auf der Konzertbühne. Weniger bekannt ist seine Karriere hinter der Bühne, die ihn dieses Jahr in die Schweiz führt. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass der 67-jährige Musiker Erfahrungen am Theater sammelt.
Von Bochum nach Basel
Grönemeyers Karriere in der Kreativszene begann in den 1970er-Jahren in der Stadt, der er später eine Hymne schrieb: in Bochum. Er engagierte sich am Bochumer Schauspielhaus als Darsteller und später auch als musikalischer Leiter.
Gut 50 Jahre und eine fulminante Karriere später kehrt Deutschlands erfolgreichster Popstar wieder zurück auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Dieses Mal führt ihn die Reise aber nicht nach Bochum, sondern nach Basel.
Als Schauspieler werden wir den Mann mit Brille zwar nicht sehen, aber das Stück soll Grönemeyers Handschrift tragen: Denn der Sänger ist für die Vertonung von Eugène Labiches Komödie «Ein Florentinerhut» verantwortlich. Die Oper wird unter dem Titel «Pferd frisst Hut» in der Spielzeit 2023/24 am Theater Basel aufgeführt.
Hinter der grossen Bühne
Das Basler Engagement kam auf Umwegen zustande, dank des Regisseurs Herbert Fritsch – und dank der Pandemie: Fritsch arbeitete schon in Bochum mit Grönemeyer zusammen, so der Intendant und künstlerische Leiter des Theaters Basel, Benedikt von Peter. Da diese Produktion in Bochum wegen der Pandemie platzte, kommt es jetzt zur Zusammenarbeit der beiden für das Stück «Pferd frisst Hut» in Basel.
Eine Premiere für den Popstar, trotz Schauspielhaus-Erfahrung: «Das ist das erste Mal, dass Herbert Grönemeyer für die grosse Bühne arbeitet, mit grossem Chor und Orchester», so von Peter.
Dabei wird der deutsche Sänger auch vor Ort in Basel arbeiten. Denn neben im Voraus komponierten Songs und Chornummern schafft Grönemeyer auch die Musik zu den Sprechtexten. «Diese wird erst während den Proben in Basel weiterentwickelt.»
Mehr als nur ein bekannter Name
Aber warum setzt das Theater Basel auf Grönemeyer? Benedikt von Peters Antwort folgt prompt: «Ich finde den Musiker gut, aber auch das Konzept.» Denn das Musikkonzept setzt unter anderem auf eine Brassband, ein Blechbläserensemble, welches Tempo in die Oper bringt.
Grönemeyer bringt also Tempo nach Basel. Aber auch die Bekanntheit wird Neugierige ab dem 4. November ins Basler Theater locken. Und vielleicht lässt sich Grönemeyer in seiner Zeit in Basel ja zu einer Hymne auf die Rheinstadt inspirieren.