Das Wichtigsten in Kürze:
- Vor 50 Jahren, am 1. Juni 1967, erschien das Beatles-Album «Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band», mit dem die Band musikalisch Neues wagte.
- Stilprägend war auch die Hülle von «Sgt. Pepper's», die eine Collage aus knallbunten Kostümen und Idolen der Beatles zeigte.
- Das Cover von Peter Blake wurde unzählige Male kopiert und parodiert.
Die Beatles waren in den «Sixties» stilbildend. In mehrerlei Hinsicht: Sie erweiterten das musikalische Spektrum von Pop und Rock um ein Vielfaches und schrieben – mit den Jahren – Songs, deren Einfluss weit über das Teenagerleben hinausging.
Andererseits war in der Welt der Beatles Musik mehr als nur Musik. Sie war eine Lebenshaltung, ein Look. Man wollte aussehen wie die Beatles und liess sich die Haare wachsen. Man wollte sich so kleiden und kaufte spitze Beatle-Boots.
Beatlesplatten wurden oft imitiert
Die Hüllen ihrer Langspielplatten waren der Zugang zu dieser Welt. Die Beatles legten Wert auf Zeitgeist und künstlerischen Ausdruck. So wurden nicht nur die Songs der Band gecovert, sondern auch ihre Plattencovers.
«Meet the Beatles» von 1964 etwa, vier ernste junge Männer in Schwarzweiss, eine Gesichtshälfte im Schatten. Oder die Filmmusik «A Hard Day's Night» aus demselben Jahr: zwanzig Passbilder der vier Musiker in einem blau-weissen Fotorahmen.
Das war aufregend neu, wurde sorgfältig studiert und ehrfurchtsvoll kopiert.
Sgt. Pepper‘s war die Stilikone
«Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band» von 1967 war für die Band, für ihr Publikum und weit darüber hinaus ein immenser Schritt. Musikalisch tat sich eine schillernde Welt auf, mit Streichern und Spinetten, mit indischem Raga, britischer Music-Hall-Tradition, einer Rockband.
Ebenso farbig die Hülle: Da standen sie, die Beatles, in knallbunten Uniformen, jeder mit einem Blasinstrument in der Hand, neben sich die eigenen Wachsfiguren aus Madame Tussauds Kabinett, in den dunklen Kleidern ihrer Anfänge. Die Geste: schaut her, das waren wir und nun sind wir anders.
Umgeben waren die Beatles von Menschen, die sie interessierten, die sie verehrten: das textliche Vorbild Bob Dylan, daneben Marilyn Monroe und Marlene Dietrich, Karl Marx, Schriftsteller wie Oscar Wilde und verschiedene indische Gurus.
Schwarze Balken
Das Bild wurde bald und oft kopiert. Nur neun Monate später persiflierte der kalifornische Gitarrist Frank Zappa den psychedelischen Inhalt und die Hülle von «Sgt. Pepper’s». «We’re only in it for the money» hiess das Album, frei übersetzt: Wir machen das nur fürs Geld. Die meisten Porträtierten tragen einen schwarzen Balken über den Augen.
Es folgen unzählige weitere Versionen der Hülle – etwa Tribute wie von der US-amerikanischen Rockabilly-Band Big Daddy, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen oder der Reggae-Truppe Easy Star All Stars, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen. Sie nahmen jeweils das gesamte Album in ihrem jeweiligen Stil auf.
Gelbe Gesichter
Für Kinder- oder Cartoon-Sendungen war «Sgt. Pepper’s» eine Steilvorlage, etwa für die Muppets , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnenund die Sesamstrasse, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen. Beide schmückten es mit Personal aus der jeweiligen Sendung anstelle der Prominenten, bei den Simpsons zusätzlich mit gelbem Gesicht.
Um die Ästhetik von «Sgt. Pepper’s» zu behalten, aber doch die Simpsons zu bleiben, wurde das historische Werk kurzerhand umgetauft: in «Gelbes Album» – eine Anspielung auf das «Weisse Album» der Beatles von 1968.
Fussgängerstreifen des Jahrhunderts
«Sgt. Pepper’s Lonley Hearts Club Band» war nicht nur musikalisch ein Jahrhundertwerk – auch die Plattenhülle wurde zur Ikone.
Nur ein Album der Beatles wurde noch mehr kopiert. Vermutlich weil das Bild einfacher nachzumachen war: «Abbey Road» von 1969, wo die vier Beatles einen Fussgängerstreifen überqueren.
Welches ist das beste Beatles-Album?
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