Das erste Konzert der «SRF Purple Nights» – Strawinsky und Bach – findet im Zürcher Hive statt, einem Club. Die Zuschauer nippen an Wasser, Bier, Aperol Spritz und machen Fotos mit dem Handy als der Violinist Sebastian Bohren und der Pianist José Gallardo die Bühne betreten. Die Musik beginnt und die Handys bleiben an.
Mit Bier im klassischen Konzert
Nach wenigen Takten treten Ort und Smartphone in den Hintergrund und die Zuschauer tauchen ein in die Welt von Igor Strawinskys Divertimento für Violine und Klavier, Johann Sebastian Bachs Fuge aus der Sonate für Violine solo und Fritz Kreislers Liebesleid für Violine und Klavier.
«Ohne Bach gäbe es keinen Techno»
Nach 30 Minuten folgt ein kleiner Umbau und der Auftritt des Pianisten Francesco Tristano. Dass der zweite Teil des Konzertabends ein wenig anders wird, ist schnell klar. Auf der Bühne stehen nun Flügel, Keyboard, Mini-Moog, Laptop und andere technische Gerätschaften.
Francesco Tristano hat als Jungstudent in New York an der renommierten Julliard School klassisches Klavier studiert und zugleich den Detroit Techno kennengelernt. Er lebt beide Genres.
«Ich habe nie versucht, mir ein Genre einzuverleiben und bewusst mit dem klassischen zu verbinden. Ich war einfach immer ich selber. Ausserdem gäbe es auch keinen Techno ohne Bach. Es gibt keine Grenzen.»
Andere Reize für das Publikum
Tristano ist überzeugt, dass sich seine Neugier auch aufs Publikum abfärbe. Durch ihn könne das Publikum ein Interesse für andere Musikgenres entfalten.
Francesco Tristano spielt an den «SRF Purple Nights» im Hive Stücke von Johann Sebastian Bach, Frescobaldi, Rameau und eigene Stücke.
Wobei seine Eigenkompositionen sich oft an Werke klassischer Musik anlehnen. Es sind Neukompositionen alter Stücke – Schmelztiegel von Klavier und elektronischen Klängen.
Die «SRF Purple Nights» kommen wieder
Der Abend am 23. März war der Auftakt einer Eventreihe. «SRF Purple Nights» bieten scheinbar gegensätzlichen Musikstilen eine Plattform, aufeinander zu treffen und sich zu verbinden.