Worum geht's?
Auf der Webseite «Faroe Islands Translate» übersetzen Bewohner der Färöer-Inseln Sätze oder Begriffe freiwillig in ihre Muttersprache. Als kurzes Video, aufgenommen mit einer Webcam oder Handykamera.
Ich versuche es mit einem Selbsttest und tippe «Vielen Dank» ins Suchfeld. Drei Minuten dauert es. Dann erhalte ich den Link zu einem Video, in dem eine junge Frau es auf Färöisch ausspricht: «takk-fy-ri».
Wie sie das so rasch schafft, weiss ich nicht. Auf den Färöer-Inseln hat offensichtlich mancher Zeit dafür.
Männern und Frauen, alte und junge Insel-Bewohner tauchen in den Übersetzungsvideos auf der Webseite auf. Manche im Regenmantel, andere im Anzug, am Küchentisch oder in der Natur.
Warum ist's interessant?
Die Färöer nehmen es mit Google auf: Der Konzern soll Färöisch auf seiner Translate-Seite aufnehmen, fordert die Webseite «Faroe Islands Translate».
Im Grunde geht es aber um eine Werbe-Aktion. Dahinter steckt der Tourismus-Verband der Färöer-Inseln. Letztes Jahr rief dieser «Sheepview» ins Leben.
Damals schnallte man färöischen Schafe eine 360-Grad-Kamera auf den Rücken und stellten deren Aufnahmen online. «Sheepview» wurde zu einem Netz-Hype – so dass sogar Google reagierte und die Karten ergänzte.
Die Färöer gegen Google – ein kleines, charmantes Insel-Volk gegen den globalen Internetriesen: Dieses Rezept dürfte wieder bestens funktionieren. Viel sympatischer als jeder Werbefilm wirken die wackligen, selbstgedrehten Videos.