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Zwei Dreijährige spielen mit bunten Buchstaben aus Plastik.
Legende: Einige der 1000 Buchstaben sind schon komponiert. Keystone / Thomas Kienzle

Netzwelt Blog «1000 Zeichen»: wenig Text, grosse Geschichten

«Exakt 1000 Zeichen pro Beitrag. Das sind die Regeln, und zwar die einzigen Regeln.» Eine hübsche Website zeigt, dass es manchmal gar nicht vieler Worte bedarf, um eine komplette Geschichte zu erzählen.

Kann man in 1000 Zeichen komplette kleine Welten erschaffen? Ja, man kann. Jede Geschichte auf dieser Website besteht aus genau 1000 Zeichen, ist also gelesen ungefähr eine Minute lang.

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Es sind kleine Geschichten aus dem Leben, Beobachtungen, zum Beispiel beim Entenfüttern oder im Zug, bruchstückhafte und auch ausgereifte Gedanken und natürlich Zwischenmenschliches, manchmal glossenhaft-humorig, manchmal ernst und nachdenklich umgesetzt. Es sind liebevolle, sorgfältige Texte.

Das pralle Leben

Ein Autor berichtet etwa von einem Besuch in einem französischen Supermarkt, wo er vorbei an 43 Kassen und 8 Sicherheitsleuten zum Bezahlen schreitet. Der Mann hinter der Kasse - schwarz wie 75 Prozent der Menschen im Laden - winkt eine Frau mit Kind vor, der Autor muss länger warten. Im Ausgangsbereich des Supermarkts erzählt ihm dann eine alte Frau von ihrer Einkaufstüten-Sammlung. Die Wirklichkeit hat hier eine unwirkliche, auch trostlose Note.

Eine andere Kostprobe: der Text von Kim Frank mit dem Titel «Spam». Er beginnt so:

Hinter den Kulissen

Ein halbes Dutzend Autorinnen und Autoren steuern ihre Stoffe bei. Die Kerngruppe, deren geografisches Zentrum Düsseldorf ist, bilden Lena Steeg, Sebastian Dalkowski und Kim Frank, alles Leute Ende 20, Anfang 30, die im Journalismus respektive als Autorinnen und Autoren arbeiten.

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