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Netzwelt Ich bin Donald Trump, frag mich was!

Unser Netzthema des Tages: Nach Obama hat nun auch Donald Trump auf Reddit eine Fragestunde durchgeführt. Der Präsidentschaftskandidat, der im Netz kein Blatt vor den Mund nimmt, trifft auf eine ebenso unverblümte Online-Community: Was böse hätte enden können, ist erstaunlich sittsam verlaufen.

Worum geht's?

Der Präsidentschaftskandidat hat auf Reddit ein «AMA» durchgeführt. Die Abkürzung steht für «Ask Me Anything», «Frag mich irgendetwas» und ist eine Art offene Fragestunde.

Reddit steht immer wieder mal wegen fragwürdiger Inhalte in der Kritik, wegen fremden- oder frauenfeindlicher Kommentare etwa. Und auch Trump ist online bisher nicht als Leisetreter in Erscheinung getreten: Auf seinem Twitter-Account gibt der Milliardär oft aggressive Kommentare von sich.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Warum ist's interessant?

Was eine Diskussion mit ordentlich Zündstoff hätte werden können, verlief sehr gesittet. Trump hat natürlich seine Widersacherin Clinton kritisiert und die Medien angegriffen, aber er hat keine wirklich kontroversen Aussagen gemacht und kaum brisante Themen angesprochen.

Das Gespräch fand auf dem Reddit-Kanal der Trump-Befürworter statt, in Absprache mit Trumps Wahlkampforganisatoren. Das Gespräch wurde massiv moderiert: Man hat genau darauf geachtet, dass die Trump-Anhänger sich anständig aufführen und keine anstössigen Kommentare veröffentlichen. Über 2000 Konten haben die Moderatoren während des AMA gesperrt.

Die Trump-Anhänger haben so doppelt Imagekorrektur betrieben: Sowohl Trump als auch Reddit haben sich im Scheinwerferlicht des Wahlkampfs bewusst von ihrer gesitteten Seite gezeigt.

«Ask Me Anything» mit Donald Trump

Wired über die Trump-Anhänger auf Reddit

The Verge über Trumps AMA

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