Worum geht's?
«Zwei-Faktor-Authentifizierung»: Klingt sperrig – und ist für viele nicht verständlich. Letzteres will der «Sideways Dictionary» ändern. Das Online-Wörterbuch übersetzt Begriffe, die sonst nur IT-Nerds verstehen, in anschauliche Vergleiche aus dem Alltag.
Die «Zwei-Faktor-Authentifizierung» kann man sich wie eine Dose mit Kindersicherung vorstellen: Das Kind weiss, wie es den Deckel drehen und und wie es ihn herunterdrücken kann. Aber nicht, dass es beides gleichzeitig tun muss.
Das englische Wörterbuch wurde vom Google-Sicherheitsdienst Jigsaw und der «Washington Post» eingerichtet. Diese will die prägnanten Erklärungen in Zukunft in seine Artikel einbetten. Die Erklärungen stammen von Nutzern, Redakteure überprüfen die Beiträge.
Jeder kann auf der Seite auch über die Beiträge abstimmen, die beliebtesten werden – wie bei Hilfsforen – zuoberst angezeigt, wenn man auf einen Begriff klickt. Das Projekt ist nicht immer ganz ernst gemeint. Es gehe darum, Netzsicherheit so einfach wie möglich an den Mann oder die Frau zu bringen, so die Macher.
Warum ist's interessant?
Im Alltag oder beim Zeitungslesen stolpern wohl viele über Begriffe wie «BitCoin», «WPA» oder «Proxy». Für diese abstrakten Begriffe liefert der «Sideways Dictionary» einprägsame Eselsbrücken.
Wenn man etwa von einem «DDoS- Hackerangriff» liest, kann man sich in Zukunft eine Party vorstellen, bei der statt der eingeladenen 20 plötzlich 900 Leute vor der Tür stehen. Analog dazu kann eine Webseite mit einer bestimmten Anzahl von Besuchern umgehen, bei einem riesigen Ansturm liegt sie flach.
Durch solche griffigen Beispiele können auch Laien, die technisch nicht allzu versiert sind, bei IT-Themen mitreden. Denn Gefahren im Netz betreffen alle, und je besser wir sie verstehen, desto leichter können wir uns dagegen schützen, so die Idee hinter dem Weblexikon.
Um sich etwa gegen eine «Phishing Attacke» zu wappnen, muss man erst wissen, was man sich darunter vorzustellen hat. In diesem Fall: Einen Geldautomaten, der uns eine Fehlermeldung ausspuckt, während er uns Kartennummer und Pin klaut.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Screenshot, 1.5.2017, 17:40 Uhr