Worum geht's?
Die rechte Onlinezeitung Breitbart News erreicht Millionen Leser. Nach eigenen Angaben hat Breitbart monatlich 31 Millionen Seitenbesucher. Sie gehört damit zu den wichtigsten politischen Webseiten der USA.
Das US-Portal fährt eine klare Linie: gegen das Establishment, gegen Migranten, gegen Frauenrechte, gegen Minderheiten – und für Donald Trump.
«Breitbart ist der einzige Ort, der noch Trump-verliebter ist als Trump selbst», beschrieb der Weekly Standard diese Allianz. Da überraschte die Meldung Mitte August kaum: Stephen Bannon, Chef von Breitbart, wurde zum neuen Wahlkampfmanager von Donald Trump berufen.
Breitbart-Chefredaktor Alexander Marlow verkündete am 26. August 2016 in einem Interview mit politico.eu, dass das Medienportal nach Europa expandieren wolle.
Warum ist's interessant?
Die Breitbart-Macher sehen in Europa für ihr Nachrichtenangebot ein grosses Leser-Potential. «Der Markt für eine stärker rechtsideologisch ausgerichtete Berichterstattung ist definitiv vorhanden», so Marlowe.
Der starke Rechtsruck, die wachsende Unterstützung für nationalistische und rechtspopulistische Parteien und die Spannungen um das Thema Flüchtlinge lassen die Macher hoffen.
Drei Standorte in Europa habe Breitbart ins Auge gefasst: Belgien, Deutschland oder Frankreich. Besonders letzteres sei attraktiv für die Onlinezeitung. Rechte Politiker wie Front-National-Chefin Marine Le Pen sind populär, dazu kommt die Angst vor Terrorismus und die wachsende Ablehnung des Islams. «Für uns ergibt es sehr viel Sinn, dorthin zu gehen», so Marlow.
Die definitive Entscheidung über die europäischen Expansionspläne will Breitbart erst nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November treffen.
Offiziell steht noch nichts fest – aber mit diesem Zeitplan könnte sich Breitbart bei den französische Präsidentschaftswahl im Mai 2017 bereits einmischen.