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Comic-Figur «Pepe the Frog» Rassisten machten den Frosch zum Troll – darum musste er sterben

Die Comic-Figur «Pepe der Frosch» wurde von seinem Erfinder symbolisch beerdigt – weil das beliebte Meme von rechten Kreisen vereinnahmt wurde.

Worum geht's?

«Pepe der Frosch» ist tot. In einem Comic-Strip zeigt Zeichner Matt Furie seinen Charakter in Frieden ruhend, aufgebahrt in einem offenen Sarg.

Damit protestiert Furie dagegen, dass seine Figur im Netz von rechtsextremen Kreisen vereinnahmt und zu einer Art Maskottchen der US-amerikanischen Alt-Right-Bewegung wurde. Indem er seinen Frosch Pepe symbolisch sterben lässt, will er ein Stück weit die Deutungshoheit und Kontrolle über seinen Charakter wieder erlangen.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Warum ist's interessant?

Am Fall von Pepe zeigt sich exemplarisch, welche Dynamik Memes im Netz entwickeln können. «Feels good, man» – mit diesem Mantra wurde der entspannt grinsende Frosch zum Internetphänomen. Später wurde er mal wütend, mal traurig dargestellt. Für seinen Erfinder eine willkommene Entwicklung: Schliesslich profitierte er auch finanziell von dem Hype, wie er in einem Online-Interview erzählte.

Nicht so gut fühlt es sich an, wenn man heute online nach «Pepe the Frog» sucht. Dann tauchen auch viele geschmacklose, rassistische, sexistische und antisemitische Zeichnungen auf. Häufig wird Pepe mit Hakenkreuzen oder Hitlerschnauz dargestellt oder ihm werden Beleidigungen und diffamierende Botschaften in den Mund gelegt.

Oft taucht der Frosch auch mit blonden Haaren als fies grinsendes Alter Ego des amerikanischen Präsidenten auf.

Trump selbst hat im Wahlkampf das Bild von sich als Pepe aufgegriffen – worauf das Clinton-Lager den Frosch als Symbol der Rechtsaussen-Wähler Trumps bezeichnete.

Diese Diskussion führte im Vorfeld der US-Wahl sogar dazu, dass die amerikanische Anti-Defamation League Pepe als rassistisches Hasssymbol in ihre Datenbank aufnahm – neben Hakenkreuzen und Symbolen des Ku-Klux-Klans.

Furie hat in der Vergangenheit schon einmal versucht, seinen Frosch aus der Rassisten-Ecke zu retten – mit der Kampagne #SavePepe. Aber damit hatte er kaum Erfolg. Und so blieb ihm, um die Seele seines Charakters zu retten, nichts anderes übrig, als sich von dem Troll, zu dem er geworden ist, zu verabschieden.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Screenshot, 08.05.2017, 17:40 Uhr

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