Worum geht’s?
In den USA haben dieses Wochenende über 150 Footballspieler gegen Trump protestiert. Auslöser dafür waren Aussagen des US-Präsidenten an einer Wahlkundgebung am Freitag: Er zog übel über den Footballspieler Colin Kaepernick her, bezeichnete ihn als «Hurensohn» und forderte, dass Clubbesitzer «bei solchen Respektlosigkeiten gegenüber der Flagge» Spieler sofort feuern sollten.
Kaepernick hatte vor rund einem Jahr kniend gegen Rassismus und polizeiliche Gewalt gegen Schwarze protestiert. Daraufhin wurde er freigestellt. Trotz guter Leistungen hat er für diese Saison kein neues Engagement bekommen.
Jetzt – kurz nach Beginn des Saisonstarts – schoss Trump gegen den ehemaligen NFL-Spieler. Seine Spielerkollegen reagierten jedoch prompt auf die Tirade: Sie knieten während der Hymne hin, protestierten stehend oder erschienen erst gar nicht auf dem Platz.
Trump zeigte sich von den Protesten wenig beeindruckt – im Gegenteil. Er doppelte auf sogar Twitter nach:
Warum ist’s interessant?
Der Protest findet auch jenseits des Spielfelds statt: Unter dem Hashtag #TakeAKnee diskutieren User darüber, was nun respektloser sei: Trumps Aussagen oder die Proteste der Spieler.
Viele User zeigen sich mit den Spielern solidarisch. Sie posten beispielweise Bilder, auf denen sie selbst knien. Wie etwa dieser 97-jährige Farmer, der im Zweiten Weltkrieg diente.
Trump erhält auf Twitter aber auch Unterstützung. Der Vorwurf: Solidarität mit den Spielern bedeute Respektlosigkeit gegenüber dem Heimatland – gegenüber den Veteranen.
Auch Prominente melden sich zu Wort.Rapper und Musikproduzent Diddy verkündet beispielsweise in einer Videobotschaft auf Twitter, dass er die Proteste unterstütze.
Auch Stevie Wonder steht den Spielern kniend an einer Musikgala in New York zur Seite.
Im Zuge der Proteste ist auch ein Foto von Martin Luther King in den sozialen Medien aufgetaucht. Es zeigt Luther King 1965 – friedlich protestierend für Schwarze, die ins Gefängnis mussten, weil sie ihre Meinung kundtaten.
Die Kommentare in den sozialen Medien zeigen: Die Proteste fingen zwar auf dem Spielfeld an. Mit Sport hat die Diskussion aber nur am Rande etwas zu tun. Es geht um ein Thema, das das ganze Land immer wieder umtreibt: Rassismus.