Wenn der Mensch sich das Land Untertan macht, dann hat das drastische Folgen. So lässt sich der neueste Bericht des Weltklimarats IPCC kurz zusammenfassen.
Fast zwei Drittel der festen und eisfreien Erdoberfläche wird in irgendeiner Form genutzt – und ein Drittel davon sogar noch schlecht, das heisst dieses Land ist in irgendeiner Form durch Pflug oder Traktor in Mitleidenschaft gezogen worden.
Klimawandel als Katalysator
Auf manchen Äckern geht hundertmal mehr Humus verloren, als die Natur wieder bilden kann. In trockenen Gegenden führt schlechte Bewirtschaftung zur Ausbreitung der Wüsten.
Und der Klimawandel wird viele dieser Zerstörungsprozesse noch verstärken, warnt der Bericht. Zum Beispiel werden extreme Niederschläge zunehmen – und dies fördert die Erosion noch mehr.
Folgen die Massnahmen schnell genug?
Handeln wäre also gefragt – die Liste möglicher Taten ist lang: Die Abholzung der Tropenwälder stoppen, klimafreundlicher bauern, den Fleischkonsum und den Foodwaste reduzieren. Viele dieser Massnahmen helfen nicht nur dem Klima, sondern auch der Artenvielfalt. Wenn Moore wieder mehr Wasser bekommen, können sie wieder mehr CO2 binden – und bedrohten Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten.
Dies alles klingt vernünftig – und doch ist fraglich, ob die nötigen Massnahmen schnell genug ergriffen werden. Das wissen auch die Autoren des Berichts, sie erwähnen, dass es dafür viele Hürden gebe. Zum Beispiel die Gewohnheit der wohlhabenden Erdenbürger auf der Nordhalbkugel, die ihr täglich Schnitzel wollen. Oder der verständliche Wunsch der neu zu Wohlstand Gekommenen auf der Südhalbkugel, nun auch einmal kräftig zuzubeissen.
Dank der Forschung und dank Berichten wie diesem des Weltklimarats ist mittlerweile sehr genau bekannt, was wir warum wie tun sollten. Aber noch immer stehen vielerlei Wünsche und Interessen dem Handeln in Weg. Also wir selbst.