Zu Monatsbeginn nahm zwar die grosse Kälte der letzten Februartage ein rasches Ende, dennoch war auch der März in weiten Teilen der Schweiz zu kalt. Im Vergleich zur klimatologisch relevanten Referenz der Jahre 1961 bis 1990 lagen die Temperaturen im Mittelland etwa ein halbes Grad unter dem Schnitt, und auch im Süden war es zu kühl. Vergleicht man mit dem Erwartungswert aus dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010, so war es praktisch in der ganzen Schweiz zu kalt, im Norden mehr als 1 Grad, im Süden stellenweise mehr als 2 Grad.
Viele Frosttage
Im Mittelland gab es verbreitet 15 bis 18 Frosttage, also Tage mit einem Tiefstwert unter dem Gefrierpunkt. Das sind 3 bis 6 Tage mehr als im langjährigen Schnitt. Eistage gab es zu Beginn des Monats, Mitte Monat war es zwar kalt, die Nachmittagstemperaturen lagen aber meist knapp über dem Gefrierpunkt. Anders in St. Gallen: Dort gab es im März 2018 5 Eistage, normal wären rund 2 Tage mit durchgehend negativen Temperaturen. Die tiefste Temperatur des Monats wurde auf dem Jungfraujoch am 20. März mit -24,2 Grad gemessen. Eisig war es auch am Ofenpass mit -23,4 Grad. Im Niederamt/SO zeigte das Thermometer am 2. März -11,2 Grad. Umgekehrt gab es aber auch kurze Abschnitte mit hohen Temperaturen, in der Regel während Föhnphasen. Am 11. März gab es in Sevelen im St. Galler Rheintal 19,8 Grad, am gleichen Tag wurden in Altdorf 19 Grad gemessen. Südlich der Alpen war im März bei etwas mehr als 17 Grad Schluss. In der Magadinoebene, aber auch in Chiasso, gab es am 14. März je 17,6 Grad.
Sonne hatte keinen Bock
Die tiefen Temperaturen sind nicht zufällig. Es fehlte der Sonnenschein, und zwar im ganzen Land. Seit Messbeginn war es einer der grausten Märzmonate. Nur 1986 war es an den meisten Orten noch sonnenärmer. Auf dem Chasseral gab es bis jetzt nur gerade 41 Stunden mit Sonnenschein, das sind etwas mehr als 35 Prozent der üblichen Besonnung. Besonders grau war es vor allem im Osten und dem Jura entlang. Auch die Sonnenstube wurde ihrem Ruf bei weitem nicht gerecht. Dort wurden rund 60 Prozent des üblichen Sonnenscheins verzeichnet. Schon fast hitverdächtig war in diesem Monat das Engadin mit knapp 75 Prozent der üblichen Sonnenscheinstunden.
Auch der Niederschlag war bescheiden
Tiefe Temperaturen, kaum Sonnenschein, das tönt nach viel Niederschlag. Dem war nicht so. Der März war lange Zeit sehr trocken. Erst zum Monatsende fiele wieder verbreiteter und intensiver Niederschlag. Im Wallis und im St. Galler Rheintal fielen verbreitet nur 30 bis Prozent des üblichen Niederschlages. Längere Föhnphasen brachten dort aus Süden zwar viele Wolken, Regen gab es aber äusserst selten, dafür immer wieder eine Portion Saharastaub. Anders auf der Alpensüdseite. Dort staute sich die Feuchtigkeit aus Süden und daher lagen die Niederschlagsmengen meist über dem Schnitt. Schon am Donnerstag betrug im Mendrisiotto die Niederschlagsmenge einen Faktor 2.
Kommt das Hoch oder kommt es nicht?
Über Ostern geht es unbeständig weiter, und es fällt immer wieder Regen. Beidseits der Alpen darf aber auch mit kurzen Föhnphasen gerechnet werden. An Karfreitag gibt es Föhn im Norden, am Ostersonntag schwachen Nordföhn im Süden. In der kommenden Woche zeichnet sich bis zur Wochenmitte eine neue kräftige Südföhnphase ab.