Es war ein Oktober zum Geniessen. In der ganzen Schweiz gab es viel Sonnenschein. Im westlichen Mittelland war es verbreitet der sonnigste Oktober seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. An vielen Orten gehen die Messreihen allerdings nur bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Nicht so in Genf: Dort wurde der alte Rekord aus dem Jahr 1921 übertroffen. Neue Rekorde gab es teilweise auch im zentralen und östlichen Mittelland. Sowohl in Aarau, wie im Norden der Stadt Zürich, als auch in Güttingen am Bodensee war es der sonnigste Oktober. Auf der Messstation Zürichberg und in Luzern, wo die Daten ebenfalls bis an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreichen, landete der Oktober 2017 auf Platz 2. Vor genau 50 Jahren war an diesen Orten der Oktober eine Spur sonniger.
Fehlender Nebel
Generell sorgten stationäre Hochdruckgebiete für die sehr sonnigen Verhältnisse im Alpenraum. Dies ist im Oktober zwar keine Ausnahme, allerdings gab es in diesem Jahr im Mittelland kaum Nebel. Entsprechend sind die Rekorde auch an ausgeprägten Nebelstationen zu finden, so am Genfersee, am Neuenburgersee, am Jurasüdfuss oder am Bodensee. In den Hochalpen wurde an keiner Station ein Rekord verzeichnet, an vielen Orten gehört dort der Oktober 2017 nicht einmal zu den 10 sonnigsten Oktobermonaten.
Auch Südtessin mit Rekord
Südlich der Alpen leistete die Sonne ebenfalls Überstunden. Auch dort verzeichneten vor allem die tiefer gelegenen Stationen Rekorde. Sowohl in der Magadinoebene, wie in Lugano, als auch in Chiasso war es der sonnigste Oktober. In Locarno landete der Oktober 2017 auf Platz 3, auf der Cimetta, 1600 Meter über Meer oberhalb von Locarno gelegen, war es Platz 2. Mit 243 Sonnenstunden gab es absolut gesehen auf der Cimetta auch am meisten Sonnenschein. Mehr als 200 Stunden Sonnenschein wurden allgemein im Süden und am Genfersee gemessen.
Glarus liegt am Ende der Tabelle
Am wenigsten Sonne gab es im Oktober 2017 in Glarus. Nur gerade 104 Sonnenstunden wurden dort gemessen, also nicht einmal halb so viel wie im Tessin. Trotzdem war es auch in Glarus der neuntsonnigste Oktober seit Beginn der Messungen. Das Problem liegt dort nicht beim Wetter, sondern beim Standort der Messstation. Diese liegt direkt am Fuss des Glärnisch. Entsprechend verschwindet dort die Sonne schon kurz nach Mittag hinter dem Glarner Hausberg. Wollen die Glarner wirklich mehr Sonnenschein im Herbst und Winter bleibt ihnen wohl nur den Glärnisch abzutragen.