Im US Bundesstaat Montana, auf dem selben mittleren Breitengrad wie die Schweiz, tanzten in den vergangenen Nächten phänomenale Farben über den Nachthimmel - Polarlichter. In der Schweiz war der Nachthimmel leider zu bewölkt, als dass die grün-rot-violetten Schleier hätten beobachtet werden können.
Das mehrstündige Lichtspektakel gipfelte am Montagabend um 21 Uhr Schweizerzeit in einem 20 Minuten dauernden Höhepunkt. Milliarden von Stickstoffmolekülen in der Atmosphäre strahlten mit noch mehr Sauerstoffmolekülen um die Wette.
Elektromagnetische Teilchen
Ursache dafür war eine ausserordentlich heftige Eruption der Sonne zwei Tage zuvor. Als die gigantische Plasmawolke aus elektromagnetischen Teilchen am Montagabend in das Magnetfeld der Erde eintrat, wurden diese zum magnetischen Nord- und Südpol abgelenkt. Beim Durchdringen der Atmosphäre in den hohen und sogar mittleren Breiten begannen die Sauerstoffmoleküle grün oder rot, die Stickstoffmoleküle violett zu leuchten.
Farben des Polarlichts
Molekül: | Licht: | Höhe: |
---|---|---|
Sauerstoff | grün | 100 km |
Sauerstoff-Radikal | rot | 200 km |
Stickstoff | violett | 100 - 1000 km |
Nächste schwächere Plasmawolke unterwegs
In der Nacht auf Donnerstag erreicht uns gemäss den Berechnungen des Space Weather Prediction Centers die nächste Plasmawolke. Da deutlich weniger elektromagnetische Teilchen bei der zweiten Eruption freigesetzt wurden, werden Polarlichter dann voraussichtlich höchstens auf dem Breitengrad der Nordsee zu beobachten sein. Nördlich davon ist es mit der Mitternachtssonne oberhalb des Polarkreises zu hell. Üblicherweise sind Polarlichter in der Schweiz in 3 bis 4 Nächten pro Jahr möglich.