Bis Ende Januar bringen Winde aus westlichen Richtungen der Schweiz sehr mildes bis aussergewöhnlich mildes Wetter. Im Fachjargon reden wir gerne vom «Westgebläse». Sofern Winde vom Atlantik zu uns wehen, bekommen wir die natürliche «Heizung» zu spüren. Während sich der Kontinent im Winter rasch abkühlt, bleibt der Atlantik noch relativ warm.
Aktuell liegt die Wasseroberflächentemperatur vor Westeuropa zwischen 10 und 15 Grad.
Die Luftdruckschaukel zwischen den Azoren und Island
Die Grosswetterlage in Europa wird von zwei Druckgebieten mitbestimmt: Dem Azorenhoch und dem Islandtief.
Die zwei beständigsten Druckgebilde in Europa sind einmal stärker und mal schwächer ausgebildet. Sind beide Druckgebilde stark ausgeprägt, ist der Druckgegensatz hoch und somit herrschen westliche Winde auf dem nahen Atlantik. Dies ist in den kommenden Tagen der Fall, deshalb bleibt es bis Ende Monat sehr mild und zeitweise feucht.
Sofern das Azorenhoch und das Islandtief am Schwächeln sind, ist die Westwindströmung für unser Wetter in Mitteleuropa vernachlässigbar. In diesen Phasen kommt es tendenziell zu kontinentalen Kälteausbrüchen – zumindest hat der kalte und trockene Ostwind dann keinen Gegenspieler «Westwind» mehr. Dies ist allerdings erst zum Monatswechsel möglich, weil dann die Druckgegensätze zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch möglicherweise kleiner werden.
Für die Druckdifferenzen zwischen dem Azorenhoch und dem Islandtief gibt es einen sogenannten NAO-Index.
Mehr zum NAO-Index in der Infobox:
Hier geht es zum aktuellen NAO-Index.