Der Traum von weissen Weihnachten im Flachland lebt. Bis Heiligabend dominieren Tiefdruckgebiete unser Wetter und bringen immer wieder Niederschläge. Am 4. Advent (22. Dezember) liegt die Schneefallgrenze zunächst bei 1200 bis 1500 m, sinkt aber gegen Abend auf 800 bis 600 m. Am Montag liegt sie bei 400 bis 700 m.
Für eine geschlossene Schneedecke im Flachland wird es eng. Vor allem der starke Westwind könnte sich als entscheidender Spielverderber erweisen. Bei kräftigen Schneeschauern ist es aber oberhalb von rund 400 m trotzdem möglich, dass die Landschaft angezuckert wird. Ob am Morgen des Heiligabends auf dem Bundesplatz Schnee gemessen wird? Die Chancen stehen bei fifty-fifty.
Oberhalb von etwa 700 bis 1000 m sowie in den zentralen und östlichen Voralpen- und Alpentälern, wie beispielsweise im Urner Reusstal, im Glarnerland und im Churer Rheintal, steht weissen Weihnachten nichts mehr im Weg.
Etwa so würden Weisse Weihnachten aussehen
Prognosemöglichkeiten
Für die Prognose von Weissen Weihnachten stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Modelle rechnen alle 6 bis 12 Stunden neue Prognosen für die kommenden 10 bis 15 Tage. Somit ist es ab rund 10 Tagen vor Weihnachten möglich, erste Modellrechnungen im Detail zu studieren. Diese variieren mit jedem Modelldurchgang noch stark, es macht keinen Sinn einzelne Modellläufe für die Prognose zu verwenden. Erst wenn mehrere Modellläufe und im Idealfall auch mehrere Modellsysteme eine bestimmte Wetterlage erkennen, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese auch eintritt.
- Bei Ensembleprognosen hat man von einem Prognosesystem über 50 unterschiedliche Modelläufe zur Verfügung. Mithilfe dieser Prognosen kann sehr gut eine Wahrscheinlichkeit abgeschätzt werden. Für Schnee an Weihnachten braucht es genug tiefe Temperaturen und Niederschlag.
- Die gute alte Statistik: Statistisch gesehen sind Weisse Weihnachten im Flachland eher selten. In Bern liegt im langjährigen Durchschnitt in etwa alle vier Jahren während mindestens einem der Weihnachtstage Schnee. In den Bergen ist die Wahrscheinlichkeit natürlich deutlich grösser. In Davos beispielsweise gab es in den letzten Jahrzehnten nur im Jahr 2016 einen schneefreien Weihnachtstag. Trotzdem, in Zeiten der Klimaerwärmung nimmt die Wahrscheinlichkeit für Weisse Weihnachten vor allem in leicht erhöhten Lagen und auch im Flachland markant ab.