Wenn es um die Berufswahl geht, spielen Rollenbilder immer noch eine dominante Rolle. Gewisse Berufe, die als typische Männer- oder Frauenberufe gelten, sind für das andere Geschlecht oft tabu. Dagegen möchte die Abteilung Gleichstellung von Mann und Frau ankämpfen, erklärt Michela Seggiani, Projektleiterin Bildung und Berufswahl: «Wir wollen zeigen, dass junge Männer und Frauen eine viel breitere Palette von Berufen zur Auswahl haben, wenn sie das Geschlecht ausser Acht lassen.»
Dies macht das Büro für Gleichstellung mit einem eigenen Stand an der Basler Berufsmesse sowie rund 30 Botschafterinnen und Botschaftern, die als lebende Beispiele auf genderuntypische Berufe aufmerksam machen. So zum Beispiel Clelia Meneghin, die eine Lehre als Informatikerin macht: «Ich finde Informatik ist kein Beruf nur für Männer. Und mir hatte ein Vorbild gefehlt. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäss. Man sollte machen können, was man möchte.»
Gute Erfahrungen
Die Erfahrungen der Abteilung Gleichstellung des Basler Präsidialdepartements seien gut mit dieser Aktion. Bei der letzten Berufsmesse vor zwei Jahren wurden über 2'000 Gespräche geführt. Dies habe durchaus eine positive Wirkung auf die Berufswahl. So werde der Pflegeberuf bei Männern bereits am siebthäufigsten gewählt, erklärt Michela Seggiani.