Der FC Aarau sei ein Traditionsverein und habe ein klares Ziel. Mit diesen zwei Punkten begründet Livio Bordoli am Mittwochmorgen im Stadion Brügglifeld seine Entscheidung, den Trainerposten beim FCA zu übernehmen. «Der Verein hat mich überzeugt, dass sie sofort wieder aufsteigen wollen, und diese Herausforderung reizt mich», erklärt der 51-jährige Tessiner weiter.
Das Ziel reizt ihn einerseits, weil ein Aufstieg für Mannschaft, Verein und Fans immer eine sehr intensive und euphorische Sache ist. Bordoli konnte das soeben mit dem FC Lugano erleben, den er wieder in die Super League geführt hat.
Es hat noch kein Trainer zwei Mal hintereinander einen Aufstieg geschafft, diese Aufgabe reizt mich.
Andererseits sei es auch für seine persönliche Karriere sehr reizvoll, gibt Bordoli unumwunden zu. Es habe noch kein Trainer zwei Mal direkt hintereinander eine Mannschaft von der Challenge in die Super League geführt. Falls er das schaffe, sei das auch für ihn persönlich ein grosser Schritt vorwärts.
Leihspieler kehren zurück
Am Mittwoch unterschrieb der neue Trainer in Aarau seinen Vertrag. Und am gleichen Tag teilte die Vereinsleitung mit, dass die Mannschaft stark verändert wird. Was man erwartet hatte, tritt ein: Spieler mit klingenden Namen, aber wenig zählbaren Resultaten in der Saison 2014/15 müssen gehen.
Stephan Andrist, Frank Feltscher, Daniel Gygax, Frano Mlinar und Ognjen Mudrinksi scheiden aus. Sie haben keine neuen Verträge erhalten. Dafür erhalten junge Spieler eine Chance. Ausgeliehene Spieler kehren zum FC Aarau zurück. Es sind Bruno Martignoni (Servette), Miguel Peralta (Baden), Davide Romano (Lausanne-Sport), Marvin Spielmann (Baden) und Christopher Teichmann (Old Boys).
Offen ist die Zukunft von Torhüter Joëll Mall. Der Verein würde ihn gern behalten. Aber Mall hat sich noch nicht entschieden. Er hat Angebote aus der Super League und aus der 2. Bundesliga.
Die Motivation ist entscheidend
Beim FC Aarau ist man überzeugt, dass man mit Bordoli den richtigen Mann für die Mission Wiederaufstieg gefunden hat. Sportchef Urs Bachmann findet am Mittwochmorgen gegenüber Radio SRF viel Lob für den neuen Trainer. Er arbeite akribisch genau auf seine Ziele hin und könne aus allen Spielern das Beste herausholen.
Ausserdem betont Bachmann die Arbeit mit dem Nachwuchs in der nächsten Saison: «Livio Bordoli hat schon mehrfach bewiesen, dass er sehr gut mit jungen Spielern arbeiten kann. Und weil wir in Aarau nun einen Schnitt haben werden in der Mannschaft, brauchen wir genau so einen Trainer.»
Trainer und Sportchef formen die Mannschaft
Einfach wird die Aufgabe für Bordoli nicht. Das ist sowohl ihm selber als auch dem Sportchef klar. Die Challenge League sei vor allem auch finanziell ein hartes Pflaster, grosse Möglichkeiten für teure neue Spieler gebe es nicht.
Es wird zu den ersten Aufgaben des neuen Trainers gehören, zusammen mit dem Sportchef die neue Mannschaft definitiv zu bilden. Die wichtigsten Entscheide diesbezüglich wird Bordoli zusammen mit Bachmann noch diese Woche fällen. Dann gönnt sich der Tessiner noch eine Woche Ferien mit seiner Familie, bevor es dann am 15. Juni mit dem Training für die neue Saison losgeht.