Eigentlich darf Adrian Schmitter, Direktor des Kantonsspitals Baden, noch gar nichts sagen zu den Zahlen für das Jahr 2014. Diese müssen zuerst vom Verwaltungsrat abgesegnet werden, und publik werden sie offiziell erst mit dem Jahresbericht.
Aber Hochrechnungen würden zeigen, dass der Gewinn 2014 «im Rahmen des Vorjahres» liegen werde, sagt Schmitter. Und 2013 betrug dieser Gewinn 25 Millionen Franken. Gewinne gab es also in den letzten zwei Jahren. Und auch in den Jahren zuvor konnte das KSB Geld auf die Seite legen.
Geld fliesst in Investitionen
Schmitter freut sich über die vollen Kassen. Und er will das Geld los werden, er investiert es in den Neubau des Hauptgebäudes. Schon länger ist entschieden, dass neben dem Hauptgebäude aus dem Jahr 1978 ein Neubau erstellt wird. Ist dieser fertig, zügelt das ganze Spital, und der alte Bau wird abgerissen.
Bis jetzt ging man davon aus, dass der Neubau 2023 steht. Doch Adrian Schmitter hat die Baupläne geändert: «Ich würde den Neubau heute auf 2021 vorziehen.» Er will vorwärts machen, weil so die Bau-Immissionen minimiert werden können.
Ein Bau, der ewig lang geht, ist nervenzehrend, vor allem für die Angestellten. Das wollen wir nicht, deshalb schauen wir, dass wir beschleunigen können.
Kantonsspital Aarau bremst
In Baden verdient man also Geld, und man zieht Investitionen vor. Das sind ganz andere Nachrichten als jene, die man aus Aarau hört. Dort musste das Kantonsspital (KSA) am Mittwoch einräumen, dass für 2014 ein Verlust von 18 Millionen Franken erwartet wird.
Deshalb bremst man dort jetzt bei den Investitionen. Das neue Laborgebäude wird vorerst nicht gebaut. Damit ist klar: Bis 2023, wie ursprünglich geplant, ist die grosse Sanierung des KSA nicht fertig.
Einer der Hauptgründe dafür, dass das Kantonsspital Baden finanziell besser dasteht als sein Pendant in Aarau, ist die Infrastruktur. Das Spital in Baden besteht aus einem grossen Zentralgebäude. In Aarau ist das Spital auf 30 verschiedene Gebäude aufgeteilt.
KSB-Direktor Adrian Schmitter ist froh, dass er nicht mit dieser Infrastruktur arbeiten muss: «Es gibt nichts Gefährlicheres für ein Spital, als einen ineffizienten Bau zu haben.» In Aarau sind die täglichen Reibungsverluste gross.
Eine Untersuchung des kantonalen Gesundheitsdepartements hat ergeben, dass das Pflegepersonal in Aarau sehr weite Wege zwischen den verschiedenen Gebäuden zurücklegen muss. Das summiert sich auf zehn Prozent der gesamten Arbeitszeit.