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Restriktives Werbeverbot für Tabak
Aus Tagesschau vom 20.12.2017.
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Zum Schutz der Jungen Initiative will Tabakwerbung weitgehend verbieten

  • Weitgehende Werbeverbote gegen das Rauchen haben letztes Jahr im bürgerlich dominierten Parlament Schiffbruch erlitten.
  • Bundesrat Alain Berset (SP) hat darum Anfang Dezember eine zweite, abgespeckte Version des neuen Tabakprodukte-Gesetzes vorgestellt. Dieses sieht zwar Werbeverbote von Tabak in Gratiszeitungen vor nicht aber auf Plakaten an Open Airs oder im Kino.
  • Eine breite Allianz aus Ärzten, Apothekern, Drogisten und Vertetern der Gesundheitsförderung hat am Mittwochnachmittag eine Initiative beschlossen: «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung».
  • Diese würde die Werbung für Tabak massiv einschränken und zum Beispiel Festival-Sponsoring oder Online-Werbung verbieten.

Kinder und Jugendliche sollen gar nie mit dem Rauchen beginnen. Darum soll es zum Beispiel in Zeitungen auch keine Werbung mehr geben – denn diese lesen auch Junge. Um das durchzusetzen, hat eine Gesundheits-Allianz um Ständerat Hans Stöckli (SP) eine Initiative beschlossen, wie die «Tagesschau» erfahren hat.

«Kinder und Jugendliche unter 18 dürfen nicht rauchen und keine Rauchprodukte erwerben», sagt Hans Stöckli, Präsident der Allianz Gesunde Schweiz. Daher solle auch an sie gerichtete Werbung nicht gestattet sein.

Bereits heute ist Zigaretten-Werbung auf Plakaten im öffentlichen Raum in vielen Kantonen verboten. Diesen kantonale Flickenteppich will die Initiative nun mit einem nationalen Plakat-Werbeverbot ersetzen.

Auch Haus- und Kinderärzte engagieren sich

Neu sollen aber auch Kinowerbung, Inserate in Zeitungen, Festival-Sponsoring und Online-Werbung für Tabak verboten werden. Also immer dann, wenn die Werbung Kinder oder Jugendliche auch erreichen könnte. Im Februar soll mit der Unterschriften-Sammlung begonnen werden.

Auch der Präsident der Haus- und Kinderärzte Schweiz, Phillippe Luchsinger, engagiert sich aktiv für die neue Initiative. Dies, weil Zigaretten-Werbung gerade bei Jungen besonders verfange.

Es gebe Studien, die zeigten, dass das Aufhören sehr schwierig ist, wenn man in jugendlichen Jahren mit Rauchen begonnen hat, sagt Luchsinger. «Das erleben wir auch in der täglichen Praxis.» Leute vom Rauchen wegzubringen, auch wenn sie es wollen, sei eine immense Arbeit. «Und das wollen wir primär schon verhindern», so Luchsinger.

Mehr Selbstverantwortung

Zu weit geht die jetzige Initiative dem Freisinnigen Nationalrat Bruno Pezzatti aus Zug. Er wehrte sich letztes Jahr im Parlament erfolgreich gegen ein weiter gehendes Werbeverbot für Tabakprodukte.

«Wir haben bereits jetzt einen wirksamen Jugendschutz und einen sehr guten Nichtraucherschutz», sagt Pezatti. Er sei daher der Auffassung, dass mit weiteren Regulierungen und Verboten Schluss sein müsse. «Wir müssen uns überlegen, die Jugendlichen mit anderen Massnahmen zur Selbstverantwortung zu erziehen.»

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