Sowohl die CVP als auch die SP könnten bei der Ersatzwahl in die Glarner Regierung Anspruch auf den freiwerdenden Sitz haben – je nach Perspektive: Die CVP schliesst sich mit der BDP zu «Die Mitte» zusammen. Neu dann als zweitstärkste Partei im Kanton reklamiert sie Anspruch auf zwei Sitze. Die SP auf der anderen Seite ist seit sieben Jahren nicht mehr in der Glarner Regierung vertreten und tritt zum Kampf für eine Vertretung der linken Wählerinnen und Wähler an.
Die Kandidaten im Interview
Markus Heer, SP
Die SP wittert Morgenluft und greift bei der Ersatzwahl im März mit Markus Heer an. Der 44-jährige Jurist und Präsident des Glarner Verwaltungsgerichts, soll für die Sozialdemokraten den Wiedereinzug in die Exekutive schaffen. Im Interview sagt Heer: «Als Regierungsrat wäre es mir wichtig, hinzustehen und für die Bevölkerung zugänglich zu sein.»
Jürg Feldmann, die Mitte
Den Angriff von links will die CVP mit dem 52-jährigen Jürg Feldmann abwehren. Er soll der Partei den Sitz sichern. Feldmann arbeitet zurzeit beim Kanton als Hauptabteilungsleiter der Abteilung Militär und Zivilschutz. «Ich musste in der Krise schon als Stabschef meinen Mann stehen, das kann ich auch in der Regierung», so seine Begründung für die Eignung als Regierungsrat.
Warten auf die Gesamterneuerung
Zwei Sitze in der bürgerlichen Glarner Regierung werden von der FDP besetzt und je einer von der SVP, der BDP und der CVP. Rein nach Wählerstärke müsste jedoch die SVP am stärksten vertreten sein. Diese verzichtet jedoch auf eine Kandidatur für einen zweiten Sitz.
Man wolle die bürgerliche Regierung nicht gefährden, so einer der Gründe. Auch die Grünen dachten laut über eine Kandidatur nach, treten nun aber doch nicht an. Die Parteien dürften für grössere Veränderungen auf die Gesamterneuerungswahlen 2022 spekulieren.
Es bleibt also höchstwahrscheinlich beim Zweikampf zwischen Jürg Feldmann und Markus Heer. Weitere Kandidaturen sind bis jetzt nicht bekannt, in Glarus gibt es allerdings keine Frist für eine Kandidatur.