Es geht um die Aufwertung des Herisauer Bahnhofareals. Vor hundert Jahren gebaut, gleicht dieses einem Flickenteppich, der den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Deshalb soll der Bahnhof aufpoliert und ein neuer Stadtteil mit Geschäften und Wohnungen gebaut werden – nicht von heute auf morgen, sondern über mehrere Jahrzehnte.
Seit 15 Jahren wird geplant und verhandelt
Jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. 17 Millionen Franken kostet der Kreisel samt neuer Brücke und verlängertem Bahntunnel. Einen Teil bezahlt die Gemeinde Herisau, rund 13 Millionen Franken der Kanton. Als erstes hat am Montagmorgen das Kantonsparlament den Kredit bewilligen.
Keine Gegenstimme
Die Vorlage erhielt von allen Fraktionen Unterstützung. Der Zustand der Strasseninfrastruktur am Bahnhof Herisau sei unbefriedigend und zum Teil gefährlich, sagte der Sprecher der CVP-EVP-Fraktion. Das grosse Entwicklungsareal am Bahnhof Herisau könne durch die Investition viel besser genutzt werden, meinte der Sprecher der FDP-Fraktion.
Der Zustand der Strasseninfrastruktur am Bahnhof Herisau ist unbefriedigend und zum Teil gefährlich.
Das Projekt sei in die Zukunft gerichtet und verbessere die Einbettung des öffentlichen Verkehrs massiv, so der Sprecher der SP-Fraktion. Eine Sanierung wäre ein unbefriedigendes Flickwerk. Die SVP-Fraktion sieht im Bahnhofsareal das wichtigste Entwicklungsgebiet des Kantons. Die Parteiunabhängigen wollen die Chance ergreifen, ein grosses und brach liegendes Areal wirtschaftlich zu nutzen. Der Kantonsrat stimmte dem Verpflichtungskredit ohne Gegenstimme zu.
Volksabstimmung kantonal und in Herisau
Stimmt das Parlament der Vorlage auch in zweiter Lesung zu, braucht es für die Neugestaltung des Verkehrsknotens am Bahnhof Herisau auch noch die Zustimmung der Ausserrhoder Stimmberechtigten. In Herisau ist das Referendum gegen den Teilzonenplan Bahnhof ergriffen worden. Die Gemeindeabstimmung findet am 20. Oktober 2019 statt.