Der Siegeszug des Edelweisshemds begann vor zehn Jahren, nachdem der Schweizer Bauernverband (SBV) Prominente wie Michelle Hunziker, Köbi Kuhn und Stephan Eicher für seine Imagekampagne in das blaue Hemd gesteckt hatte.
«Dies hat den Bekanntheitsgrad des Hemdes extrem gesteigert», sagt Samuel Jenni, Marketingchef von Märithüsli, dem grössten Hersteller von Edelweisshemden in der Schweiz.
Rund 20'000 Hemden verkauft das Familienunternehmen inzwischen jährlich. 8000 Hemden verlassen jährlich das Nähatelier des Familienbetriebs in Brienzwiler im Berner Oberland. Weitere 12'000 werden im Tessin gefertigt.
Wenn ein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest stattfindet, also jedes dritte Jahr, steige die Nachfrage um rund 15 Prozent, sagt Jenni gegenüber der Agentur sda. Käufer sind längst nicht mehr nur Schwinger-Fans, sondern auch Städter, die den Swissness-Chic für sich neu entdecken.
Jennis auf der Suche nach dem Glück
Die Gründer des Familienunternehmens aus Meiringen - Therese und Alfred Jenni - sind selber Städter. Vor über 40 Jahren zog es sie aufs Land. «Wir waren Aussteiger», sagt Therese Jenni. «Als Junge waren wir kleine Hippies.» Auf der Suche nach einem Geschäftsmodell fanden Jennis im Berner Oberland ihr Glück: Als aus dem Job im Kiosk des Freilichtmuseums Ballenberg ein regelrechtes Business mit den traditionellen Bauernhemden wurde. «Wir haben die Tradition nicht gesucht - sie hat uns gefunden», sagt Therese Jenni zum Geheimis ihres Erfolgs.