Wie die Urner Bildungsdirektion am Dienstag mitteilte, ist der Luzerner Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft, Boris Previšić Mongelli, für den Aufbau des Instituts verantwortlich. Kulturen der Alpen heisse nicht nur, die Leute und ihre Art zu Leben zu beobachten - es gehe auch um Verkehr, Naturgewalten oder Klimawandel, meint er. «Wir wollen nicht nur ein bisschen im Archiv graben. Wir gehen ins Archiv, um Gewohnheiten oder Bräuche wissenschaftlich zu untersuchen, aufgrund von Fragestellungen aus der Gegenwart.»
Wir wollen nicht nur ein bisschen im Archiv graben.
Das neue universitäre Institut will mit verschiedenen Disziplinen oder anderen Universiäten zusammenarbeiten. Vorgesehen sind auch Kongresse.
Finanzielle Unterstützung aus dem Kanton Uri
Uri wird für die Kosten der Institutsräumlichkeiten aufkommen. Der Kanton rechnet für die dreijährige Startphase mit jährlichen Kosten von rund 100'000 Franken. Wird das Institut nachher definitiv weitergeführt, dürften diese auf 300'000 Franken jährlich steigen.
Der Bildungsdirektor des Kantons Uri, Beat Jörg, geht davon aus, dass ein solches Institut ein Renommée für den Kanton darstellt. Er ist auch überzeugt, dass die nationale und internationale Vernetzung für einen kleinen Kanton wie Uri Vorteile bringen kann.
Ein solches Institut ist ein gutes Renommée für den Kanton Uri
Das Institut will fächerübergreifend forschen. Ein erstes Projekt, das vom Nationalfonds unterstützt wird, ist historisch und literarisch ausgerichtet und heisst «Gebirgskrieg und Réduit in der Literatur».
Auch wenn das Institut von Luzerner Professoren geleitet wird, wird es organisatorisch eine eigene, unabhängige Einheit bilden. Ab Mitte 2019 sollen in Altdorf Doktoranden ihre wissenschaftliche Tätigkeit aufnehmen.