Das Zürcher Naherholungsgebiet profitiert wegen Corona vermehrt von einheimischen Feriengästen. Zusätzlich zu den üblichen Tagestouristen gesellen sich Gäste aus dem Tessin oder der Romandie, die länger bleiben. Die Hotelauslastung beträgt bis zu 95 Prozent. Ganz anders die Situation in Schaffhausen: Das grösste Hotel in Schaffhausen «Vienna House» ist immer noch zu, der Besucherstrom hält sich allgemein in Grenzen.
«Wir sind sehr zufrieden», sagt Mirjam Wüthrich von «Züri Oberland Tourismus». Gastronomie und Hotels hätten einen guten Sommer. Auch alternatives Übernachten sei sehr gefragt, wie zum Beispiel im «Alpenbubble» auf dem Bachtel. Wegen der vielen neuen Gäste versuche man auch, die Ströme ein wenig zu lenken, so Wüthrich: «Wir informieren mehr und zeigen andere Plätze, damit wir keine überquellenden «Hotspots» haben.»
Wir klären die Gäste darüber auf, wie man sich im Zürcher Oberland bewegt.
Wie nachhaltig der Boom ist, bleibt noch offen. Die Signale der Gäste stimmten aber hoffnungsvoll: «Wir hören viele Stimmen, die überrascht sind über die Naturschätze gleich vor der Haustüre.»
Einen Naturschatz – oder mehrere – vor der Haustüre hätten auch die Schaffhauser. Doch diese werden zur Zeit verschmäht und auch die Businessreisenden bleiben aus: «Die Frequenz ist nach wie vor tief, wir haben zwar Gäste, aber es fehlt noch sehr viel», sagt Beat Hedinger, Direktor von «Schaffhauserland Tourismus». Man müsse zufrieden sein, meint er, schiebt aber nach: «Wir wünschen uns mehr.»
Wir müssen zufrieden sein mit dem was ist, und uns nach der Decke strecken.
Man habe bereits Einiges unternommen um bei den Touristen auf dem Radar zu bleiben, hauptsächlich auf Social Media. Weitere Massnahmen, wie zum Beispiel verschiedene Kurzfilme, sollen folgen.
Schaffhausen fehlt das Geld
Im Unterschied zu Zürich kann Schaffhausen bei seinen Tourismus-Kampagnen zur Zeit nicht auf eine grössere staatliche Unterstützung zählen. Erste Anfragen seien abschlägig beantwortet worden, sagt Hedinger. Offenbar fehle die gesetzliche Grundlage. Im Moment laufen aber Gespräche, der Tourismusdirektor bleibt hoffnungsvoll: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Hilfe des Kantons den Schaden minimieren können.»