Live-Übertragung auf Grossleinwand aus dem Dachstock, dazu eine Festwirtschaft. Dies ist das Public-Viewing des «Grossen Mausohrs» in Balsthal am Samstagabend. Die Fledermäuse haben derzeit Junge.
«Zu sehen wird sein, wie die Tiere aufwachen, wie sie sich putzen und strecken. Und wenn die Eltern ausgeflogen sind, sieht man die Jungtiere, die auf deren Rückkehr warten», erklärt Elias Bader, Fledermausschutz-Beauftrager des Kantons Solothurn.
Die Aufnahmen entstehen mittels Infrarot-Kameras aus dem Quartier der Fledermäuse in einem grossen Dachstock. Die Bestände des Grossen Mausohrs in der Schweiz sind laut Bader aus mehreren Gründen gefährdet.
- Sie wohnen in Dachstöcken, von denen es aber immer weniger gebe, weil sie vermehrt zu Wohnungen ausgebaut würden.
- Noch immer wirke der Einsatz von Insektenschutzmitteln aus den 60er- und 70er-Jahren nach. Weil die Fledermäuse vergiftete Insekten gefressen hätten, habe sich die Population stark verkleinert.
Der Bestand habe sich mittlerweile aber ein wenig erholt. Im Kanton Solothurn gibt es laut Elias Bader vier Kolonien von Grossen Mausohren. Die mit Abstand grösste befinde sich in Balsthal mit rund 150 weiblichen Tieren. Das Grosse Mausohr (Myotis myotis) gehört zu den grössten unserer 30 einheimischen Fledermausarten.