- US-Ermittler haben Häuser des Rappers Sean «Diddy» Combs in den Bundesstaaten Kalifornien und in Florida durchsucht.
- Gemäss US-Medien geht es bei den Ermittlungen um den Vorwurf von Sexhandel.
- Gegen Combs liegen mehrere Klagen wegen angeblicher sexueller Belästigung vor.
Wie der US-Sender CNN berichtet, durchsuchten schwer bewaffnete Beamte der Behörde Homeland Security Investigations (HSI) die Anwesen des Rappers in Los Angeles und Miami. Auf Bildern sind auch Einsatzkräfte in gepanzerten Fahrzeugen zu sehen. Die HSI ist dem US-Ministerium für Innere Sicherheit unterstellt. Laut CNN steht die Aktion in Zusammenhang mit einer laufenden Ermittlung im Bundesstaat New York.
Gegen den Rapper sind in den vergangenen Monaten Vorwürfe lautgeworden, bei denen es um sexuelle Gewalt geht. Produzent Rodney «Lil Rod» Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominierter Platte «The Love Album: Off the Grid» arbeitete, reichte im Februar Klage vor einem Bundesgericht in New York ein.
Er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter der Hip-Hop-Branche, der zudem auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in anderen Geschäftsfeldern tätig ist, liess die Vorwürfe durch sein Anwaltsteam als Lügen zurückweisen.
Vergewaltigungsvorwurf aus dem Jahr 2003
Im Dezember 2023 hatte eine nicht namentlich genannte Frau Klage eingereicht und Combs sowie zwei weiteren Männern vorgeworfen, sie als 17-Jährige im Jahr 2003 im New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben.
Davor hatten drei Frauen Zivilklagen gegen Combs eingereicht, darunter seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, die dem Rapper während ihrer Beziehung unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt vorgeworfen hatte. Mit Cassie einigte sich Combs im November auf einen Vergleich.
Douglas Wigdor, der Anwalt von Cassie und einer weiteren, namentlich nicht genannten Frau, reagierte auf die Razzien-Berichte am Montag mit einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Darin äusserte er die Hoffnung, dass Combs für sein «verwerfliches Verhalten» verantwortlich gemacht werde.