Der Bündner Stromkonzern Repower schreibt im ersten Halbjahr 2015 einen Rekordverlust von 108 Millionen Franken. Tiefe Energiepreise, der harte Franken und Wertberichtigungen rissen das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen als im gesamten letzten Jahr.
Stark belasten Wertberichtigungen und Rückstellungen im Umfang von 42 Millionen Franken das Ergebnis. An Wert verloren Schweizer Wasserkraftwerke sowie das Gas-Kombi-Kraftwerk Teverola in Italien. Der Umsatz schrumpfte um 23 Prozent auf 922 Millionen Franken. Der Absatz sei zwar zurückgegangen, zur Hauptsache liege der Grund für die Einbusse aber im ungünstigen Euro-Franken-Wechselkurs, hiess es.
Grössere Bündner Projekte auf Eis
Konzernchef Kurt Bobst betonte an der Telefonkonferenz, dass sich die strategische Überprüfung nicht darin erschöpfen werde, dass Repower mit einer neuen Dienstleistung auf dem Markt erscheine. Weiterentwicklung der Partnerstrategien, Optimierungsprozesse oder Ausbau der Verkaufsaktivitäten sind einige Eckpfeiler, auf die der Konzern bauen will.
Bobst geht davon aus, dass sich die Marktbedingungen in den nächsten Jahren nicht verbessern. Grosse Projekte in der Schweiz wie das geplante Mega-Pumpspeicherwerk Lagobiancho im Puschlav sowie das Kraftwerk Chlus im Prättigau würden deshalb derzeit nicht realisiert.
Das Bewilligungsverfahren für die beiden Grossprojekte seien hingegen nicht unterbrochen. Längerfristig könne mit der von der Politik vorgesehenen Förderung der erneuerbaren Energien aber nicht auf solche Ausbauten verzichtet werden, sagte Bobst.