In den letzten heissen Wochen wurde es auch in manchen Zürcher Alterszentren heiss und heisser. Um die Seniorinnen und Senioren bestmöglich zu schützen, verteilten die Angestellten isotonische Getränke und tiefgekühlte Tücher oder verabreichten Fussbäder. Ausserdem rieten sie den Bewohnern über Mittag keinen Sport zu treiben oder einzukaufen.
Nicht in allen Gebäuden reichten diese Massnahmen jedoch aus. Vor allem in älteren Gebäuden aus den 70er oder 80er Jahren ist der Wärmeschutz unzureichend. «Die Mehrheit leidet sehr unter der Hitze», sagt Florian Tschanz, Leiter im Alterszentrum Laubegg. Allerdings sei es schwierig, in der Stadt Zürich, durch technische Massnahmen Abhilfe zu schaffen. «Wir stecken in Zürich in einer 2000-Watt-Diskussion», meint Tschanz vielsagend.
Geduldsprobe: Klimageräte anschaffen
Tatsächlich hätten die Alterszentren Geduld haben müssen, räumt Franziska Martin vom Stadtzürcher Hochbauamt ein. Für Klimageräte brauche es eine Bewilligung. Es würden nun aber kurzfristig und temporär Klimageräte in den Speisesälen installiert, zum Beispiel im Alterszentrum Limmat. Es gelte aber aufzupassen: «Nicht alle mögen den Durchzug», meint Martin. «Nicht alles ist aus Komfortgründen für alle zumutbar.»
Neue Gebäude verfügen über Wärmeschutz
Langfristig soll das Hitze-Problem architektonisch gelöst werden: Bei Neubauten oder Gesamtsanierungen müssen Alterszentren klare Vorgaben erfüllen, sagt Franziska Martin weiter: «Fenster und Beschattung spielen eine zentrale Rolle, natürlich auch die Gebäudehülle und -form.» Ausserdem brauche es eine gute Auskühlung über Nacht und eine nicht zu hohe Wärmebelastung durch interne Quellen, zum Beispiel bei der Beleuchtung.