Illegale Bauten in Verbier wurden bereits 2016 aufgedeckt. Es geht um 117 Dossiers, zum Beispiel Chalets, die gegen die Zweitwohnungsinitiative verstossen. Oder Wohnungen, bei welchen nicht alle Zimmer angegeben worden sind.
Die Gemeinde Bagnes gebe sich heute zwar Mühe, die Gesetze einzuhalten, schreibt die Kantonsregierung, aber das reiche nicht. Die Gemeinde dürfe die alten Bausünden nicht einfach stehen lassen.
Eine Arbeitsgruppe machte in Bagnes rund 50 Stichproben. Diese zeigten unter anderem:
- Die Gemeinde verhängte bei gewissen illegalen Bauten eine Geldbusse, statt die Bauarbeiten zu stoppen.
- Die Gemeinde hat nicht alle mangelhaften Baugesuche noch einmal geprüft.
- Der Gemeinderat hat bei klaren Verstössen zu wenig konsequent durchgegriffen.
- Noch heute werden Projektänderungen bewilligt, ohne dass sie öffentlich aufgelegt werden.
Der Kanton fordert die Gemeinde Bagnes auf, ab sofort alle Gesetze strikt anzuwenden. Und bei allen zweifelhaften Bauten von früher in Verbier solle sie prüfen, ob man sie anpassen oder gar abreissen muss. Die Gemeinde Bagnes muss dem Kanton nun zweimal jährlich in einem Bericht Rechenschaft darüber ablegen, ob sie die Massnahmen umsetzt.
Der Kanton will selber auch noch genauer hinsehen, weil es offenbar auch Unregelmässigkeiten beim öffentlichen Beschaffungswesen gab, heisst es in der Mitteilung des Kantons. Man werde darum alle Ausschreibungen der letzten zwei Jahre überprüfen.