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Hat Verbier gegen Bauvorschriften verstossen?
Aus Schweiz aktuell vom 10.03.2016.
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Bern Freiburg Wallis Bauaffäre Verbier: Noch mehr illegale Bauprojekte gefunden

Im Walliser Tourismusort Verbier sind weitere 80 Gebäude identifiziert worden, die illegal gebaut wurden. Die Gemeinde Bagnes verspricht, dass sie die Sache in Ordnung bringen wird.

Ein Expertenbericht hatte im Februar aufgezeigt, dass im bekannten Wintersportort Verbier, der zur Unterwalliser Gemeinde Bagnes gehört, mindestens 15 Bauprojekte bewilligt worden waren, obwohl sie gegen die kantonale Bauordnung, die Lex Koller oder das Zweitwohnungsgesetz verstiessen. Dies war allerdings nur die Spitze des Eisbergs, wie jetzt immer deutlicher wird.

Der Gemeindepräsident von Bagnes, Eloi Rossier, gab am Donnerstag vor den Medien bekannt, dass die Gemeinde zusätzlich rund 80 illegale Bauprojekte in Verbier identifiziert hat, für welche sie zwischen 2009 und 2012 Baubewilligungen erteilt hatte. Dies hätte sie nicht tun dürfen. Nun will sie alle Dossiers in Ordnung bringen.

«Der Prozess der Legalisierung hat begonnen», unterstrich Rossier. Bei der Mehrheit der 80 Dossiers gehe es um kleinere Fälle, sagte der Gemeindepräsident. Diese würden mit einer Busse geahndet.

In den anderen Fällen gebe es zwei Sanktionsmöglichkeiten: zum einen eine gesetzeskonforme Instandsetzung der betreffenden Bauten und zum anderen eine Wiederholung des gesamten Baubewilligungsverfahrens inklusive einer Busse.

Auch der Vizepräsident betroffen

Von der Bauaffäre betroffen ist offenbar auch der Vizepräsident der Gemeinde Bagnes, wie am Donnerstag weiter bekannt wurde. Dieser besitzt ein Chalet, das er seinem Neffen als Hauptwohnsitz vermietet, von Zeit zu Zeit selber aber auch als Zweitwohnung nutzt.

Diese Situation wurde von der Walliser Regierung als «zwitterhaft und illegal» beurteilt. Dem Exekutivmitglied der Gemeinde wurde es untersagt, sein Chalet weiterhin zu nutzen. Den Entscheid kann der betroffene Vizepräsident jedoch noch anfechten.

Heikle juristische Situation

Das letzte Wort wird in vielen der Fälle wohl die Justiz haben. Die Situation ist juristisch heikel, da die umstrittenen Bauprojekte von der Gemeinde selber bewilligt worden waren.

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