- Die obersten Löhne ziehen davon
Die Topsaläre sind in den letzten zwei Jahren weiter gestiegen. Der leichte Rückgang nach der Finanzkrise ist wettgemacht. Die tiefsten Löhne konnten zwischen 2012 und 2014 leicht überproportional zulegen. Die Grafik zeigt diese Entwicklung der preisbereinigten Stundenlöhne nach Lohnklassen seit Mitte der 1990er Jahre. Seit 1996 sind die hohen und höchsten Saläre deutlich stärker gewachsen als die übrigen Löhne. Die tiefen und mittlere Löhne wurden allerdings nicht völlig abgehängt. Auch sie sind über all die Jahre gestiegen.
- Höhere Löhne profitieren stärker von Steuersenkungen
Zwischen 2000 und 2014 wurden die Steuern vor allem für hohe und höchste Einkommen gesenkt. Während eine Person mit mittlerem Lohn heute ein knappes Lohnprozent weniger Steuern bezahlt als im Jahr 2000, profitierten die Topverdiener von einer Senkung von knapp 37 auf 32 Prozent (Steuerbelastung in Prozent des Lohnes).
- Löhne und Prämienverbilligungen hinken den Prämien hinterher
Die Kantone erhöhten die Prämienverbilligungen pro Kopf seit 1997 nur um 35 Prozent. Die Verbilligungen waren so nicht in der Lage, die höheren Prämien auszugleichen. Weil zudem die durchschnittlichen Löhne deutlich langsamer wuchsen, lasten die Prämien heute stärker auf den Haushaltsbudgets als noch vor der Jahrtausendwende.
- Die AHV lässt mehr zum Leben übrig
Ohne AHV müssten sowohl bei Alleinstehenden ohne Kinder als auch bei verheirateten Paaren mit 2 Kindern die allermeisten Haushalte tiefer in die Taschen greifen. Die Abgabenlast würde für Personen bis und mit höheren Einkommen steigen. Entlastet würden nur die höchsten Einkommen: Bei alleinstehenden Personen mit Einkommen über 14‘000 Fr./Mt, bei Paaren mit 2 Kindern sind es Haushalte mit Einkommen über 20‘000 Fr./Mt12. Nur rund 5 Prozent der Bevölkerung beziehen ein Einkommen in dieser Höhe und darüber.
Die grosse Mehrheit profitiert deshalb von der AHV. Ohne AHV würde die Belastung am stärksten für die tiefsten Einkommen zunehmen. Die heutige, relativ schwache Progression aller Steuern und Abgaben würde insgesamt umgekehrt und die Belastung aus Zwangsabgaben und Sparbeiträgen würde degressiv. Die Normalverdienenden hätten somit einen geringeren Anteil ihres Einkommens frei zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Spitzenverdienern. Sie würden weniger für die private Vorsorge ansparen müssen, als sie heute in die AHV einzahlen und hätten mehr verfügbares Ein-kommen. Unter dem Strich würde die Verteilung der verfügbaren Einkommen also ungleicher wer-den, wenn für die Altersvorsorge gänzlich privat vorgesorgt werden müsste. Oder anders ausge-drückt: Die AHV sorgt also auch bei den Erwerbstätigen für ausgeglichenere Einkommen.