Erstmals während der aktuellen Ebola-Epidemie hat sich ein Mensch innerhalb Europas mit dem gefährlichen Virus infiziert. Wie die spanischen Gesundheitsbehörden bestätigten, steckte sich in der Klinik «Hospital Carlos III» eine Pflegefachfrau an, die einen Ebola-Patienten in einem Madrider Spital gepflegt hatte.
Nach Angaben von Medizinern fühlte sie sich erstmals am 30. September krank. Die spanischen Behörden setzten einen Notfallplan in Kraft. Vertreter des Krankenhauses sagten, alle Kontaktpersonen der Krankenschwester stünden unter Beobachtung. Bislang seien aber keine weiteren Ebola-Fälle bekannt.
Die Pflegefachfrau hatte den spanischen Geistlichen Manuel García Viejo gepflegt, der sich in Sierra Leone mit Ebola infiziert hatte. Er war anschliessend mit einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe nach Madrid geflogen worden. Der 69-Jährige starb am 25. September.
Zuvor war bereits ein anderer spanischer Missionar in Madrid an Ebola gestorben, der sich in Liberia infiziert hatte und ebenfalls ausgeflogen worden war. Die Epidemie in Westafrika hatte Ende vergangenen Jahres begonnen, inzwischen sind weit über 3000 Menschen gestorben.
Auch Norwegen musste einen Ebolafall vermelden: Die Organisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, dass sich eine norwegische Mitarbeiterin in Sierra Leone mit dem Ebola-Virus angesteckt hat. Die Frau sollte zur Behandlung in das Osloer Universitätsklinikum geflogen werden.
Marburg-Fieber in Afrika
Eine weitere schlimme Nachricht kam aus Afrika: In Uganda ist das eng mit Ebola verwandte Marburg-Fieber ausgebrochen. Ein Klinikmitarbeiter in dem ostafrikanischen Land erlag dem Virus, mehrere haben sich möglicherweise infiziert. Insgesamt stünden 80 Menschen in Quarantäne unter Beobachtung, sagte die Direktorin des staatlichen Gesundheitsdienstes.
Bisherige Ausbrüche in Uganda konnten relativ rasch eingedämmt werden. Bei dem Marburg-Opfer handelte es sich um einen 30-jährigen Röntgenassistenten eines christlichen Missionskrankenhauses in der Hauptstadt Kampala. Er sei am 28. September gestorben, so die Behörden. Infektionen mit dem Virus sind zwar selten, verlaufen aber nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehr oft tödlich. Das Virus verursacht starke Blutungen.