Stück für Stück: Französische Elitetruppen erobern den Norden Malis. Rund zwei Wochen nach dem Start der Offensive gegen die Islamisten in Mali haben nach Armeeangaben malische und französische Truppen Timbuktu erreicht.
Die Allianz kontrolliere den Zugang zu der historisch bedeutenden Oasenstadt sowie deren Flughafen.
Die französischen und afrikanischen Streitkräfte hätten nun die Kontrolle über das Gebiet zwischen Gao und Timbuktu, teilte der Führungsstab der Streitkräfte in Paris mit.
Flucht der Islamisten
Die meisten Islamisten sind aus den beiden Städten geflohen. Das sagen Augenzeugen. Den französisch-malischen Truppen schlägt in den beiden Städten weniger Gegenwehr entgegen. «Doch die Rebellen haben sich nicht in Luft aufgelöst, wie der malische Übergangspremier mal behauptete», sagt Alexander Göbel gegenüber Radio SRF. Er ist Korrespondent der ARD in Marokko.
Die Islamisten haben noch nicht aufgegeben. Besonders Gao ist mit Minen und Sprengstofffallen gepflastert. Die Rebellen kämpfen nun offenbar aus dem Umland der Städte. Von dort würden sich Guerillaangriffe orchestrieren lassen, sagt Göbel.
Das erste Opfer: die Wahrheit
Der rasche Vormarsch der französisch-malischen Truppen zwingt die Islamisten zu der neuen Strategie. Die französischen Kampfjets haben die mit Luftabwehrraketen bestückten Geländewagen der Terroristen bombardiert. Und viel zerstört. Göbel sagt weiter: Die Informationen über die Stellung der Islamisten haben die Franzosen von den USA. Die lassen Drohnen über das Gebiet kreisen.
Die französischen Truppen scheinen das von den Rebellen kontrollierte Gebiet rasch unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch die Nachrichtenlage ist undurchsichtig. Die Meldungen über die Kämpfe im Mali überschlagen sich. Wie in so vielen Konflikten scheint das erste Opfer die Wahrheit zu sein. Von der französischen Seite bekommt man nur ausgewählt Bilder, sagt Göbel. «Man muss sich auf Quellen stützen, die nicht vollständig nachprüfbar sind.»