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International «Gute Atmosphäre»: CDU und Grüne gehen in die zweite Runde

Trotz verbaler Attacken vor dem Treffen: Union und Grüne wollen sich zu einem zweiten Gespräch über eine mögliche Koalition treffen. Die heissen Themen stehen noch an. Wirkliche Chancen räumt SRF-Korrespondent Stefan Reinhart einer solchen Koalition nicht ein.

Union und Grüne in Deutschland haben ein zweites Sondierungsgespräch zur Bildung einer Koalition vereinbart. Das sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe nach der ersten Sondierungsrunde von CDU, CSU und Grünen in Berlin.

Das zweite Treffen sei für nächsten Dienstag vorgesehen. Die Union trifft sich zuvor am Montag erneut mit der SPD zu einem zweiten Sondierungsgespräch.

Die Spitzen von CDU, CSU und Grünen hatten sich am Nachmittag im Gebäude der Parlamentarischen Gesellschaft im Berliner Regierungsviertel getroffen, um die Chancen für ein schwarz-grünes Regierungsbündnis auszuloten.

«Gespräche aus politischem Anstand»

«Die Differenzen zwischen CDU und den Grünen sind beträchtlich gross», sagt SRF-Korrespondent Stefan Reinhart kurz nach dem Treffen. Vor allem innerhalb der CDU gebe es riesige Widerstände gegen eine Regierung zusammen mit den Grünen, so Reinhart weiter.

«Diese Gespräche fanden vor allem aus politischem demokratischen Anstand statt, und auch ein bisschen, um die SPD bei den Gesprächen nächste Woche unter Druck zu setzen», so der SRF-Korrespondent. Auch deshalb habe man eine zweite Sondierungsrunde anberaumt.

Streitpunkt «Flüchtlingspolitik»

«Sie hätten noch nicht alle Themen angesprochen», erklärte Grünen-Chef Cem Özdemir nach dem Treffen. Özdemir und seine Co-Vorsitzende Claudia Roth sprachen von einer guten Gesprächsatmosphäre.

Roth wies darauf hin, dass wesentliche aussenpolitische Themen wie Rüstungsexporte oder ein Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit noch nicht behandelt worden seien.

Mit Blick auf das Gesprächsklima sagte sie: «Wir kennen uns ja. Es ist ja nicht die Begegnung der unheimlichen ersten Art.» Es habe durchaus auch ähnliche Ansichten in einigen Punkten gegeben, aber eben auch unterschiedliche, sagte Özdemir.

Vor dem Treffen hatte es scharfe gegenseitige Attacken insbesondere wegen des Streits um die Flüchtlingspolitik gegeben.

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