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Kanada Streik bei zwei grössten Bahnunternehmen – Regierung interveniert

  • In Kanada ist der Güterverkehr auf der Schiene komplett zum Erliegen gekommen.
  • Grund dafür ist ein Arbeitskonflikt: Die zwei grössten kanadischen Bahnunternehmen und die Gewerkschaften konnten sich bis heute nicht einigen.
  • Damit ist auch der Bahngüterverkehr zwischen Kanada und den USA unterbrochen – zwischen den beiden Ländern werden jeden Monat Waren im Wert von mehreren Milliarden Dollar per Zug transportiert.
  • Die kanadische Regierung will die beispiellose Arbeitsniederlegung im Schienenverkehr möglichst schnell beenden.

«Ich gehe davon aus, dass die Züge innerhalb weniger Tage wieder fahren werden», sagte der kanadische Arbeitsminister, Steven MacKinnon, gegenüber Medienvertretern.

MacKinnon beantragte nicht nur eine Anordnung zur Wiederaufnahme der Arbeit, sondern erbat auch ein verbindliches Schlichtungsverfahren zwischen der Gewerkschaft zwischen der Gewerkschaft Teamsters und den Unternehmen einzuleiten und die Bedingungen der Arbeitsverträge zu verlängern, bis neue Vereinbarungen unterzeichnet sind.

Die beiden Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an der Arbeitsniederlegung, nachdem mehrere Gesprächsrunden zu keiner Einigung geführt hatten.

Schaden in Milliardenhöhe

Kanada erlebt einen noch nie dagewesenen gleichzeitigen Stillstand bei den beiden wichtigsten Güterbahnbetreibern, die einen wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe verursachen könnte.

Die beiden Bahnbetreiber, Canadian National Railway (CN) und Canadian Pacific Kansas City (CPKC), führen derzeit getrennte Gespräche mit der Gewerkschaft Teamsters, die mehr als 9000 Beschäftigte vertritt, darunter Lokomotivführer, Schaffner, Zugführer und Rangierarbeiter sowie Fahrdienstleiter.

Grosser Frachtbahnhof mit bunten Containern und Kesselwagen.
Legende: Die Güterzüge der zwei grössten Kanadischen Unternehmen stehen still. Darryl Dyck/The Canadian Press via AP

Beide Bahngesellschaften haben erklärt, sie würden die Aussperrung beenden, wenn die Gewerkschaft einem verbindlichen Schiedsverfahren zustimmt.

In einem Beitrag auf X beschuldigte der Präsident der Teamsters Canada Rail Conference, Paul Boucher, CPKC und CN, «die kanadische Wirtschaft als Geisel zu nehmen», um die Regierung unter Druck zu setzen, ein verbindliches Schiedsverfahren zu erzwingen.

Beide Bahngesellschaften bieten für die ohnehin gut bezahlten Arbeitsplätze Lohnerhöhungen an, die nach ihren Angaben mit anderen jüngsten Abschlüssen in der Branche übereinstimmen.

Bei den Verhandlungen geht es in erster Linie um Fragen im Zusammenhang mit den Arbeitsplänen der Beschäftigten und um Bedenken hinsichtlich der Vorschriften zur Vermeidung von Übermüdung des Zugpersonals.

SRF 4 News, 22.08.2024, 21 Uhr ; 

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