15 Tage Haft für Alexej Nawalny. SRF-Korrespondent Christoph Franzen nennt das Urteil ein klares Warnzeichen an die Adresse des Kreml-Kritikers und an die Teilnehmer der Massendemonstrationen. Dass aus den Strassenprotesten eine handfeste Oppositionsbewegung entstehen könnte, glaubt Franzen aber nicht. Zu stark sei die Kontrolle der Geheimdienste. Der politische Weg für eine Oppositionsbewegung sei praktisch versperrt, es bliebe eigentlich nur die Strasse.
«Dennoch, der Massenaufmarsch war ein Erfolg weil sich sehr viele junge Leute daran beteiligten», sagt Franzen. Ob sich das wiederholen lässt oder gar noch grösser werden könnte, bezweifelt Franzen. Viele Menschen hätten Angst zudem sei die Politikverdrossenheit gross in Russland.
Die Vorgeschichte
- Der Kreml-Kritiker hatte die Nacht in Polizeigewahrsam verbracht, nachdem er am Sonntag in Moskau mit hunderten weiteren regierungskritischen Demonstranten festgenommen worden war.
- An den Kundgebungen hatten landesweit zehntausende Menschen teilgenommen; es waren die grössten seit Jahren.
- Einen Tag nach den landesweiten Protestkundgebungen in Russland hat ein Gericht in Moskau den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zu 15 Tagen Haft verurteilt.
- Zudem muss Nawalny umgerechnet rund 347 Franken Geldbusse wegen Aufrufs zu einer nicht genehmigten Kundgebung zahlen, begründete das Moskauer Bezirksgericht sein Urteil.