Am meisten Geld verdient die Fifa mit den Fernsehrechten für die Fussball-Weltmeisterschaften. Rund die Hälfte der gesamten Einnahmen oder 2,4 Milliarden Dollar waren es bei der letzten WM 2014 in Brasilien. Fast 17 Mal mehr als noch bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich.
Seit den Spielen in Frankreich hat die Fifa die Vermarktung der Fernsehrechte professionalisiert. Sie vergibt die TV-Rechte nicht mehr wie früher an einen ganzen Kontinent, sondern an kleinere Ländergruppen oder an ein einzelnes Land, wie Patrick Cotting erklärt. Er ist Dozent für Sponsoring an der Universität Lugano.
Das hat dazu geführt, dass in jedem Land zwei bis drei TV-Sender in den Ring gestiegen sind und die Preise in die Höhe getrieben haben. Dies ganz zur Freude der Fifa.
Auch die Werbemilliarden sprudeln
Nebst den Übertragungsrechten am Fernsehen sind die Marketingrechte eine wichtige Einnahmequelle. Auch diese sind in den letzten Jahren gestiegen. Weil nämlich die WM-Spiele beim Publikum so beliebt sind, zahlen Sponsoren immer mehr dafür, dass sie die Marke Fussball-WM auf ihren Produkten abbilden dürfen oder dass ihre eigene Marke auf den Banden am Spielfeldrand erscheint. Denn dies ist für Sponsoren günstiger als aufwendige Marketingkampagnen.
Insofern sind diese Konzerne auch bereit, mehr zu bezahlen. Denn sie rechnen sich aus, dass klassische Werbekampagnen unter dem Strich deutlich mehr kosten. So erzielte die Fifa in der WM-Periode 2011 bis 2014 rund ein Drittel ihrer Einnahmen – 1,6 Milliarden Dollar – mit Marketing-Rechten.
Der grösste Teil aller Fifa-Einnahmen – fast drei Viertel – fliesst zurück in den Fussball. Vom Fifa-Geldsegen profitieren vor allem Mitgliedsverbände und Clubs, welche Spieler für die WM stellen. Ein Teil des Geldes fliesst in Entwicklungsprojekte und Fussballprogramme, welche die weltweite Verbreitung des Fussballs fördern sollen.
Sieben Prozent aller Ausgaben gibt der Weltfussballverband für die Löhne und Entschädigungen seiner insgesamt rund 470 Fifa-Mitarbeitenden aus. In der letzten WM-Periode zwischen 2011 und 2014 fielen auf diesen Posten 397 Millionen Dollar – ein hoher Betrag für eine Non-Profit-Organisation.