- In Argentinien ist eine Initiative zur Legalisierung von Abtreibungen gescheitert.
- Der Senat lehnte das Gesetz mit 38 zu 31 Stimmen ab.
- Die Gesetzesvorlage war zuvor von der Abgeordnetenkammer angenommen worden.
Zehntausende Menschen hatten sich während der 16-stündigen Debatte auf den Strassen um das Parlament versammelt, um teils für und teils gegen die Legalisierung der Abtreibung zu demonstrieren.
Die Abtreibungsgegner jubelten unmittelbar nach dem Entscheid und zündeten Feuerwerk. Gut zwei Dutzend Befürworter des Schwangerschaftsabbruchs warfen Flaschen gegen sie. Die Polizei griff mit Wasserwerfern und Tränengas ein.
Die Abstimmungen fanden in beiden Parlamentskammern ohne Fraktionszwang statt. Der konservative Staatschef Mauricio Macri hielt sich neutral. Einige Minister, darunter der Gesundheitsminister, sprachen sich für die Gesetzesvorlage aus, andere Regierungsmitglieder dagegen. Die Katholische Kirche hatte aktiv gegen die Legalisierung der Abtreibung gestritten.
Die Sicht des Korrespondenten
«Die Befürworter werden sicher dranbleiben» |
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Ulrich Achermann, SRF-Südamerika-Korrespondent sagt zu dem Entscheid: «Die Befürworter eines liberalen Abtreibungsgesetzes werden sicher nicht lockerlassen. Aber sie werden erst nächstes Jahr wieder aktiv werden, denn im laufenden Jahr ist nach dieser negativen Entscheidung im Senat keine weitere Diskussion mehr möglich.» Das Problem sei in Argentinien sehr gross. Letztes Jahr seien in Argentinien nach misslungenen illegalen Abtreibungen 50 Frauen gestorben. |